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Namensgeber des Duden

 
     
 
Am 3. Januar 1829 kam Konrad Duden als Sohn des Eisenbahnbeamten Johann Konrad Duden und dessen Frau Julia, geborene Monjé, auf dem Gut Bossigt in Lackhausen bei Wesel zur Welt. Nach dem Abitur begann er 1846 an der Universität Bonn ein Studium der klassischen Philologie, Germanistik und Geschichte. Im Revolutionsjahr 1848 beteiligte er sich unter dem Einfluß Ernst Moritz Arndts an Demonstrationen der Burschenschaft
en. Noch im selben Jahr siedelte er nach Frankfurt am Main über, wo er als Hauslehrer tätig war. Nach Kurzaufenthalten in England und der französischsprachigen Schweiz sowie der Promotion in Marburg im Jahre 1854 über das Thema "De Sophoklis Antigona" begann er ein Referendariat in Soest, das er aber vorzeitig abbrach. In Genua nahm er nun eine Stelle als Hauslehrer an.

Hier in Italien, konkret in Messina, lernte er auch seine spätere Ehefrau, die Tochter des dortigen deutschen Konsuls, Adelinde Jakob, kennen. Die beiden heirateten 1861. Aus der Ehe gingen insgesamt sechs Kinder hervor, darunter auch der Chemiker und Industrielle Paul Duden.

Im Jahre 1859 kehrte Konrad Duden nach Deutschland zurück. Er ging als Lehrkraft an das Soester Archivgymnasium, wo er es schließlich bis zum Prorektor brachte. 1869 wechselte er an ein Gymnasium im thüringischen Schleiz, wo er bis 1876 als Direktor wirkte. In jenem Jahr übernahm er die Leitung des Gymnasiums in Bad Hersfeld, die er bis zum Ende seiner Berufstätigkeit im Jahre 1905 innehatte. Seinen Lebensabend verbrachte Konrad Duden in Sonnenberg bei Wiesbaden, wo er am 1. August 1911 starb.

Im Reichsgründungsjahr 1871 stellte Duden erstmals Regeln zur Rechtschreibung zusammen. Er folgte dabei statt dem historisch-etymologischen dem phonetischen Prinzip ("Schreibe, wie du sprichst"). Im darauffolgenden Jahr veröffentlichte er seine Abhandlung "Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlungen, Regeln und Wörterverzeichnis mit etymologischen Angaben". Die erste Konferenz zur "Herstellung größerer Einigung in der deutschen Rechtschreibung", auf der Duden sich für das phonetische Prinzip einsetzte, scheiterte ausgerechnet am Reichsgründer. Ging es Duden anfänglich nur darum, einheitliche Regeln für den Deutschunterricht an den Schulen zu entwickeln und durchzusetzen, kam bei ihm später die "Selbstbelehrung für Gebildete" als zusätzliches Ziel hinzu. Im Jahre 1880 erschien sein Hauptwerk, das "Vollständige orthographische Wörterbuch der deutschen Sprache". Was 1876 mißlungen war, gelang 1901. In jenem Jahr beschlossen Vertreter der Einzelstaaten des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns eine einheitliche deutsche Rechtschreibung auf Basis von Dudens Wörterbuch. Im darauffolgenden Jahr erklärte das höchste Reichsorgan, der Bundesrat, Dudens "Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis" für alle Staaten des Reiches als verbindlich. Österreich-Ungarn und die Schweiz schlossen sich an. M. R.
 
     
     
 
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