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"Die Amerikaner sind 1944 nicht nach Europa gekommen, um die Deutschen zu befreien, sondern um Deutschland zu besiegen", hieß es am Stammtisch im Deutschen Haus. Aus amerikanischer Sicht sei das in der damaligen weltpolitischen Situation geboten gewesen. Ähnlich wie 1917, als sich Amerika aus eigenen, überwiegend wirtschaftlichen Interessen an die Seite Großbritanniens gestellt hatte.
1950, nur ein halbes Jahrzehnt nach der Landung in der Normandie, hatte sich die weltpolitische Situation völlig geändert. Nun war es geboten, der Sowjetunion, dem einstigen Verbündeten, gemeinsam mit dem besiegt en Deutschland entgegenzutreten. Es galt, Stalins Streben nach dem Sieg des Sozialismus in der ganzen Welt zu stoppen. Auch das habe im amerikanischen Interesse gelegen, meinte der Stammtisch. Genau so wie in Vietnam, wo die Amerikaner militärisch geschlagen wurden. Sie seien von dannen gezogen und hätten ihre Verbündeten im Stich gelassen.
Der Stammtisch meint, man müsse um die Grundhaltung der USA wissen. Die bestehe in der strikten Orientierung an den eigenen nationalen Interessen.
Bedenke man überdies das Trauma vom 11. September, rechtfertige sich für die Amerikaner aus ihrer Geschichte die "vorbeugende Selbstverteidigung" auch unter Verletzung des Völkerrechts, hieß es am Stammtisch, der meinte, es lohne sich gewiß, auch über die nationalen Interessen Deutschlands gründlich nachzudenken.
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