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Ohne Tiefe

 
     
 
Nach Kjell Ola Dahls "Schaufenstermord" und "Sommernachtstod" handelt es sich bei "Lügenmeer" um einen weiteren, nun erstmals als Taschenbuch erschienenen mysteriösen Mordfall für die norwegischen Polizeibeamten Gunnarstranda und Frölich.

Der Fall beginnt mit einem toten heroinabhängigen Mädchen. "Dem Bericht zufolge hatte der Polizist, den das Wachpersonal des Parkhauses hinzugerufen hatte, seinerseits den Notarzt gerufen. Dieser hatte festgestellt, daß die Frau an einer selbst verabreichten Überdosis Heroin gestorben war und hatte den Totenschein diesbezüglich ausgestellt - begründet durch die Tatsache, daß zwischen zwei Fingern der Leiche eine Spritze hing."

Als Kommissar Gunnarstranda mit diesem Fall betraut wird, reagiert er auf die Tatsache, bei einem scheinbar mehr als offensichtlichen Droge
ntod eines Junky-Mädchens ermitteln zu müssen, dermaßen gekränkt, daß er kurzerhand eine teure Obduktion der Leiche anordnet. Mit fatalen Folgen: Das Ergebnis zeigt, daß dem Mädchen erst nach Eintritt des Todes die Überdosis an Heroin verabreicht wurde.

Die mehr als undeutliche Spur, der die beiden Polizisten zunächst folgen, führt zu einem jungen Mann namens Takeyo, der seltsamerweise seit dem Tod des Mädchens plötzlich wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint.

",Erzähl Frölich von Takeyo , verlangte Gunnarstranda ungeduldig. ,Der Typ ist 27 Jahre alt und arbeitet an einer Art Doktorarbeit. Er kommt aus Kenia und ist durch ein Entwicklungshilfeprojekt für Uganda nach Norwegen gekommen. Er hat nämlich an der Universität von Kampala studiert, und das ist die Hauptstadt von Uganda. Das ist eigentlich alles, was wir von ihm wissen. "

Nach einigen Verhören und Befragungen wird Gunnarstranda und Frölich eines immer klarer: Des Rätsels Lösung ist nur in Kenia zu finden ...

Dank der zwei vorhergehenden Romane hat sich Kjell Ola Dahl in Kreisen der Liebhaber skandinavischer Kriminalromane bereits einen Namen gemacht.

Dies ist auch gut so, denn mit diesem Buch wäre ihm dies leider definitiv nicht gelungen. Trotz des eigentlich interessant klingenden Plots, geht dem Leser die Story nicht wirklich unter die Haut. Vielmehr kratzt der Autor lediglich an der äußeren Schicht herum.

Kjell Ola Dahl: "Lügenmeer", Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, broschiert, 7,95 Euro
 
     
     
 
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