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Die Pruzzen (Prußen, Bruzi, Prusai, Preußen) war ein ehemaliger baltischer Volksstamm zwischen der unteren Weichsel und der Memel, deren Land unter der Herrschaft des polnischen Herzogs von Masowien stand. Im Jahre 1226 rief dieser Herzog den Deutschen Orden zu Hilfe, der die noch nicht christianisierten Pruzzen bekehren und das Land unterwerfen sollte. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts wurden die Pruzzen unterworfen und getauft und verschmolzen allmählich mit den vielen ins Land gerufenen deutschen Siedlern. Der Aufbau des Ordenslandes ging mit der Gründung von vielen Dörfern und Städten recht selbstständig voran, so dass nach erbitterten Kämpfen 1466 die polnische Oberherrschaft über das Land der Pruzzen wiederhergestellt wurde. In der Reformationszeit fiel dann das Land durch glückliche Umstände und Diplomatie an das Land Brandenburg, konnte dann 1666 die polnische Lehenshoheit über das neu gewonnene Land der Pruzzen im Osten abschütteln. Im Jahr 1701 nahm dann Friedrich I. in Königsberg den Königstitel an und nannte sein gesamtes Land nun Preußen. Ostpreußen selbst war nun zum nordöstlichen großen Vorposten des aufstrebenden Preußenstaates geworden. Von den baltischen Pruzzen leben außer geographischen Namen nur noch Sagen und Legenden weiter, ihre Schicksale sind in den Chroniken der Deutschordensritter aufgezeichnet. |
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