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"Da stehen sie nun, die Unionsparteien, mutterseelenallein auf weiter Flur", hieß es am Stammtisch im Deutschen Haus bei einem Rückblick auf das Ergebnis der Bundestagswahl. Ein bißchen mitmischen in der deutschen Politik könnten sie bestenfalls über den Bundesrat. Betrachtet man das parteipolitische Angebot, dann könne die SPD auf Grüne, auf Kommunisten und auf die sogenannten Liberalen als mögliche Partner zurückgreifen. Habe doch Spaß- vogel Westerwelle nach seiner 18-Prozent-Pleite erklärt: "Ein Zurück zu einer FDP klein, aber fein - und womöglich noch als Bestandteil eines konservativen Lagers - wird es nicht geben."
Der Stammtisch meinte dazu, diese Redereien bestätigten die FDP auf Bundesebene wieder einmal als absolut unsicheren Kantonisten. Wollten die Unionsparteien mit den Grünen, also den aktiven 68ern und ihren ideologischen Erben paktieren, würden sie ihre freiheitlich demokratische Tradition verraten. Bei Wahlen wären sie fortan den fünfundzwanzig Prozent näher als den fünfzig.
Der Stammtisch weiß: Diese fünfzig Prozent aus eigener Kraft zu schaffen ist pure Illusion. Selbst Adenauer habe das nur ein einziges Mal erreicht - unter den Bedingungen des Kalten Krieges und Erhards "Wohlstand für alle". Also brauchen die Unionsparteien heute und in Zukunft einen seriösen Partner, meinte der Stammtisch. Dieser müßte konservative und patriotische Werte vertreten und alle Unterstützung erfahren, die das Bundeswahlgesetz bietet. Die oft gehörte Beschwörung "Rechts der Union darf es keine seriöse politische Kraft geben" ist schlicht dumm und nichts anderes als das Abonnement auf die permanente Oppositionsrolle, während die Sozialisten die Kanzler stelle |
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