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Rußland könnte Werke von Goya, Manet und Rembrandt schon bald an Deutschland zurückgeben. Dies stellte zumindest der stellvertretende Leiter der russischen Kulturbehörde, Anatolij Wilkow, in Aussicht. Er glaubt, daß Rußland früher oder später ohnehin bereit sei, die Kunstwerke an ihre rechtmäßigen Eigentümer auszuhändigen. Dies sei lediglich eine Frage von Verhandlungen und der Form.
Die Rede ist von 362 Zeichnungen und zwei Bildern der sogenannten Baldin-Kollektion, die im Juli 1945 aus der Kunsthalle Bremen vom Hauptmann der Sowjetarmee , Wiktor Baldin, nach Rußland geschafft worden waren.
Als im Jahre 2005 schon einmal über eine Rückführung von Beutekunst verhandelt wurde, lehnte Kulturminister Alexander Sokolow diese allerdings noch kategorisch ab.
Anatolij Wilkow behauptet nun, russischen Historikern sei bereits seit langem bekannt gewesen, daß Wiktor Balkin die Kunstsammlung mitgenommen hatte, um sie zu retten.
Russische Soldaten hätten die Bögen mit den wertvollen Zeichnungen zum eigenen Nutzen mitgehen lassen wollen. Sie wären dann unwiederbringlich verloren gewesen.
Der Hauptmann habe sie den Soldaten förmlich unter den Stiefeln weggezogen, damit die kulturell wertvollen Kunstschätze des Verliererlandes nicht zerstört würden. Er habe sie nach Rußland gebracht, um die Kunstwerke zu erhalten, und sie nicht als "Kriegsbeute" betrachtet. Die Verwandten des inzwischen verstorbenen Hauptmanns hätten erzählt, daß er schon immer dafür gewesen sei, die Kollektion an Deutschland zurückzugeben. Er habe sich deshalb in Briefen an Breschnew, Gorbatschow und an Jelzin gewandt. Nur Jelzin habe ihm geantwortet und sich dafür ausgesprochen, die Arbeiten zurückzugeben. Waldin habe es dann aber versäumt, seinen Wunsch als letzten Willen schriftlich niederzulegen.
Hauptmann wollte Goya-Gemälde zurückgeben |
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