A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
     
 
     
 

Bunte Themenvielfalt

 
     
 
Die Bundesvorsitzende der ostdeutschen Frauenkreise und Landesfrauenleiterin der LM Ostdeutschland und LM Westpreußen Baden-Württemberg hatte auch in diesem Jahr wieder zur "Kulturellen Landesfrauentagung" eingeladen. Die Ost- und Westpreußen legen von alters her großen Wert auf Gastfreundschaft, und die Tagung bestätigte diese Tradition: Leib, Seele und Geist kamen auf ihre Kosten. Uta Lüttich hat einen würdigen, aber gleichzeitig auch fröhlichen Rahmen für ihre Tagung geschaffen. Nach Eröffnung der Tagung las sie ein Grußwort der 94jährigen Landesfrauenehrenvorsitzenden Hanna Kraege vor. Anschließend nahm Wolfgang Schmidt, 1. stellvertretender LO-Landesvorsitzender, die Totenehrung
vor. Der LO-Landesvorsitzende Günter Zdunnek überreichte Uta Lüttich im Auftrag des Bundesvorstands die Silberne Ehrennadel der Freundeskreis Ostdeutschland. Unter großem Beifall nahm die Vorsitzende die Ehrung freudig bewegt entgegen, begleitet von Grußworten des Sprechers der LO, Erika Steinbach. Danach folgte der Bericht des Landesvorstandes. Weiter forderte er die Frauengruppenleiterinnen auf, für ihre kulturellen Zusammenkünfte interessante und sachkundige Referenten einzuladen und stellte einen Zuschuß des Landesverbandes für die Honorar- und Reisekosten in Aussicht. Der Landesvorsitzende ging auch auf die Novelle des Danziger Nobelpreisträgers Günter Grass "Im Krebsgang" ein. Er brachte klar zum Ausdruck, daß ein Mann der Öffentlichkeit, der 52 Jahre zum Thema der Vertreibung schweigt und erst jetzt Handlungsbedarf sieht, für viele von uns genauso unverständlich ist wie die Tatsache, daß die Medien ihn dafür feiern. Wenn man bedenkt, welche Kraft, Zeit und und eigene finanzielle Mittel die Verantwortungsträger, Schicksalsgefährten und Institutionen unserer Vertriebenenverbände bereits geleistet haben, ist diese erst jetzt erschienene Novelle in einem besonderen Licht zu sehen.

Karin Schefold berichtete über die Arbeit der LM Westpreußen auf Landesebene. Sie hob besonders hervor, daß Dr. Kollbau jährlich drei Landeskulturtagungen im Stuttgarter Haus der Heimat veranstaltet, zu der zwei bis drei Referenten eingeladen werden, die ihre Vorträge möglichst mit Dias oder Videofilm gestalten. Diese Tagungen, die in der örtlichen Presse angekündigt werden, haben steigende Teilnehmerzahlen zu verzeichnen. Darüber hinaus ist die Betreuung der Landsleute in der Heimat ein wesentlicher und wichtiger Teil der freundschaftlichen Arbeit des Landesvorstands der LM Westpreußen in Baden-Württemberg.

Als Teilnehmer waren auch Peter und Inge Bansleben anwesend. Peter Bansleben wurde gebeten, von seinem Projekt in Ostdeutschland zu berichten. Er baute 1997 in Insterburg einen Betrieb für Holzverarbeitung auf. Er hob besonders die finanziellen, menschlichen und politischen Herausforderungen, die bei einem derartigen Vorhaben zu beachten sind, hervor. Man darf nicht vergessen: Unsere Heimat hat sich verändert, die Menschen sind andere, damals vorhandene Rohstoffe wie gutes Holz gibt es nicht mehr, die Wälder sind abgeholzt und die Böden versteppt oder versumpft. Er muß seine Hölzer zum größten Teil aus Sibirien beziehen. Die Auftragslage ist gut, allerdings ist die Vorfinanzierung nicht einfach. Dazu kommen immer wieder Schwierigkeiten mit den Behörden. Er beschäftigt zur Zeit 50 Mitarbeiter, zum Großen Teil Russen, mit deren Arbeitsleistung und -moral er zufrieden ist. Trotz aller Widrigkeiten konnte Peter Bansleben von Fortschritten bei diesem Projekt berichten.

Anschließend schilderte Erika Kaziuriéne, gebürtige Königsbergerin, wo sie bis 1947 lebte, ihr Schicksal als "Wolfskind" in Litauen. Sie lebt heute in der Nähe von Kaunas. Ihr Bericht war sehr gefühlvoll und führte in eine Welt, die hoffentlich nie wieder Wirklichkeit wird. 1991 schloß sich der Verband "Edelweiß-Wolfskinder" zusammen, deren stellvertretende Vorsitzende sie ist. Intensiv ging sie auf die wirtschaftliche Lage in Litauen ein. Nur mit äußerster Sparsamkeit ist insbesondere als Rentnerin das Leben zu meistern. Zwei ihrer vier Kinder sind arbeitslos, die Unterstützung durch den Staat ist mangelhaft, Arbeitslosenunterstützung wird nur für ein halbes Jahr gezahlt, danach muß der Arbeitslose sehen, wie er sich "durchs Leben schlägt". Frau Kaziuriéne bedankte sich für alle bisher geleistete Hilfe durch die LM Ostdeutschland.

Uwe Jurgsties, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Memelländer (AdM), ging anschließend in seinem Bericht auf die Historie des Memellandes und die bevorstehende 750-JahrFeier der Stadt Memel im Juli 2002 ein. Memel wurde 1252 gegründet und ist somit älter als Königsberg. Der Kontakt zur litauischen Administration ist gut und wird vom Bundesvorsitzenden sehr gepflegt. So gestaltet die heutige Stadt Memel auch die 750-Jahr-Feier in Zusammenarbeit mit der AdM.

Als nächstes berichtete Margarete Sorg im 2. Teil ihres Dia-Vortrages von 2002 über die "Förderung der Literatur, Kunst und Wissenschaft durch König Friedrich I.". Ihr hochinteressanter Vortrag, der Friedrich I. als Mäzen und Freund der schönen Künste darstellte, wurde unterstützt durch einen Tageslichtprojektor und fand viel Beifall.

Zum Schluß gab Uta Lüttich einen Bericht über die einzelnen Frauengruppen, in dem sie besonders auf die kulturelle Frauenarbeit einging. Sie stellte fest, daß es nach wie vor lebendige und informative Zusammenkünfte gibt. Die Frauen haben einen großen Anteil an der Bewahrung und der Pflege unseres ostdeutschen Brauchtums. Ihnen gebührt Dank und Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz, zumal die Frauen altersbedingt einige Einschränkungen hinnehmen müssen. H.
 
     
     
 
Diese Seite als Bookmark speichern:
 
     
     
     

     
 

Weitere empfehlenswerte Seiten:

Ungelöste Vermögensfragen

Aufwertung

VERGLEICH VON MENSCHLICHEN UND TIERISCHEN VERHALTENSWEISEN

 
 
Erhalten:
 

 

   
 
 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
WISSEN48 | ÜBERBLICK | THEMEN | DAS PROJEKT | SUCHE | RECHTLICHE HINWEISE | IMPRESSUM
Copyright © 2010 All rights reserved. Wissensarchiv