|
Es existiert eine sehr amüsante Karikatur des spartenübergreifenden Talents E.T.A. Hoffmann aus dem Jahr 1816. Sie zeigt einen Mann im Segelboot sitzend und gemütlich ein Pfeifchen schmauchend, derweil eine Schar exotisch anmutender Tiere das Boot rudert. Über dem Steuer flattert eine Fahne mit der Inschrift „Schlemihl for ever“, auf dem Bootsmast sitzt eine kleine Eule als Sinnbild der Wissenschaft. Ein rundlicher, dick eingekleideter Mann streckt dem Segler freundlich die Arme entgegen. Als Unterschrift hat Hoffmann, der solche Zeichnungen meist dann fertigte, wenn ihm in Sitzungen langweilig war, die Erläuterung gewählt: „Schlemihl reist zum Nordpol und wird von demselben freundlich empfangen.“ Gemeint war Hoffmanns Zeitgenosse Adelbert von Chamisso, der auf der vom Kanzler Zar Alexan-der I., Graf Rumjanzow, angeheuerten Brigg „Rurik“ von 1815 bis 1818 eine Weltumseglung in die Südsee und ins Nördliche Eismeer unternahm. Dabei gelangte er allerdings nur bis zur Beringstraße, wo ein Inselchen nach ihm benannt wurde.
Chamisso, der vor 225 Jahren, am 30. Januar 1781, auf Schloß Boncourt in der Champagne geboren wurde, kam infolge der Revolutionswirren nach Deutschland. 1796 war er Page der preußischen Königin, von 1798 bis 1807 preußischer Offizier. Weltberühmt wurde Chamisso als Autor des romantischen Kunstmärchens „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“. Die Erzählung um den Mann, der seinen Schatten an den Teufel verkaufte, erschien 1814 und wurde in viele Sprachen übersetzt. Neben sozialen und zeitkritischen Themen sowie der Mitherausgabe des Musenalmanachs beschäftigte er sich vor allem mit der Botanik und war Kustos am Königlichen Herbarium. Der Vielseitige, von dem eine überlebensgroße Marmorbüste, geschaffen von Julius Moser, im Berliner Monbijoupark steht, starb am 21. August 1838 in Berlin. Man
Adelbert von Chamisso |
|