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"Sprachpanscher des Jahres 2003" wurde der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), Dr. Gerhard Mayer-Vorfelder. Der Stammtisch im Deutschen Haus gratulierte: "Diesen Titel hat der voll verdient."
Der Fußballpräsident, der immerhin mehr als ein Jahrzehnt Kultusminister des Landes Baden-Württemberg war, wurde vom Verein Deutsche Sprache (VDS) für die zweifelhafte Auszeichnung auserwählt, weil in der "Fan-Corner" des DFB "Home and away shirts" und "Reversible tops" zum Kauf angeboten werden. Diese "Imponier-Anglizismen " seien "schlicht überflüssig", meinten die Sprachschützer.
Bei der Stimmenauswertung für den "Sprachpanscher" erreichte die Kultusministerkonferenz Platz zwei, wegen ihres albernen "Girl s day", gefolgt von des Bundeskanzlers Arbeitsmarktkommissar Peter Hartz, der statt Arbeitsplätzen Anglizismen schafft wie "Job Center" und "case management".
Der Stammtisch war sich einig: es sei ein Skandal, daß sich führende Politiker als Vorreiter beim Ausstieg aus der deutschen Sprache betätigten. Machen doch der Kanzler und sein Vorgänger dabei keine Ausnahme: Schröder verwende ständig die Sprachmutation "Das macht Sinn" als Übersetzung des englischen "That makes sense", statt zu sagen: "Das ist sinnvoll". Vorgänger Kohl brummele: "Er macht einen guten Job", wenn er sagen wolle, jemand "habe seine Sache gut gemacht".
Der Stammtisch war sich einig: Wenn Kanzler schon anglizistisch daherquatschen und der Staat Mautgebühren von "Toll Collect" eintreiben lasse, dann leben wir sprachlich im Tollhaus; die deutsche Sprache gehe dabei vor die Hunde. |
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