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Sommer endete sehr ungemütlich - Das Wetter im August

 
     
 
Zwei volle Wochen brauchte das Wetter im vergange- nen August, bis es den Hochsommer auf Touren brachte. Nach den Erfahrungen der Klimatologen sollten bald zu Anfang des Monats die „Hundstage" Einzug halten. Doch von Hitze und Trockenheit war in Ostdeutschland keine Spur zu erkennen. Im Gegenteil, die Ostseeländer lagen diesmal meist unter einer westlichen Höhenströmung, die überwiegend kühle oder nur mäßig warme Luft heranführte. Zudem gestalteten Tiefausläufer das Wetter unbeständig. Zum Regen gesellten sich manchmal auch Gewitter. Nur für kürzere Zeit wanderten Zwischenhochs über das Land. Dann schien auch mal die Sonne, und die Temperaturen erreichten ausnahmsweise, zum Beispiel am 3. und 9. August, Höchstwerte von knapp 25 Grad.Ab dem 15. August waren endlich die Weichen für den Hochsommer gestellt. Denn ein Hoch hatte sich über der Ukraine und Rußland etabliert. Es hielt die atlantischen Tiefausläufer von Ostdeutschland fern und führte mit einer südlichen Strömung Warmluft dorthin. Die Temperaturen stiegen nun auf Werte um 30 Grad. Nur an den Küsten lagen sie wegen der kühlen Ostseeluft um fünf Grad niedriger. Einem Tiefausläufer gelang es am 18. August mit Wolken und Gewittern für einen Tag Abkühlung zu bringen, bevor mit anderen Hochs sich anderthalb Wochen erneut hochsommerliches Wetter einstellte. Zunächst erreichten die Temperaturen nochmals Werte um 30 Grad. Der heißeste Tag mit fast 31 Grad war der 20. August. Ab dann lagen die Maxima bei einem weiterhin trockenen Wetter nur noch zwischen 21 und 28 Grad, da erwärmte Polarluft durch die Hochs in die Heimat gelenkt wurde. Es ist zu vermuten, daß bei diesem idealen Wetter die Ernte endgültig eingebracht werden konnte. Das wurde auch höchste Zeit, denn das Skandinavientief „Pablo" wälzte das Wetter grundlegend um. Zusammen mit seiner Kaltfront setzte er hinter das angenehme Spätsommer
wetter einen Schlußpunkt und warnte: Der Herbst ist nicht weit. Mit einem frischen westlichen Wind lenkte er polare Meeresluft nach Mitteleuropa. In Ostdeutschland gingen erhebliche Regenfälle nieder. Innerhalb von zwei Tagen kam verbreitet die halbe Menge des Monats zusammen. In Königsberg wurden bis zum Montag, dem 29. August, 63 Millimeter Regenwasser in den Meßgeräten aufgefangen. Auch die Temperaturen machten einen deutlichen Satz nach unten. So lagen die Maxima am 28. August acht bis 13 Grad unter denen des Vortages. Die Station Königsberg meldete nach einem Höchstwert von 27 Grad an diesem Tag nur noch 14 Grad! Als die Wolkendecke unter dem Einfluß des nachfolgenden Hochkeils aufgerissen war, gingen auch die Minima zurück. Sie lagen während der letzten Tage des Monats nur noch zwischen fünf und acht Grad. In Allenstein wurden am Erdboden gar nur zwei Grad gemessen. Dafür stiegen an den letzten beiden Tagen die Maxima bei Sonnenschein wieder bis zu 22 Grad. Bei Wassertemperaturen von 19 Grad lud die See auch jetzt noch zum Baden ein. In der Statistik rangiert der vergangene August wieder zu den warmen Monaten. Die Abweichung vom langjährigen Mittel betrug ungefähr zwei Grad. Die mittleren Temperaturen lagen zwischen 17,8 und 18,5 Grad. Während die Sonne mit rund 250 aktiven Stunden etwa im Plan blieb, fielen die Niederschlagsmengen recht unterschiedlich aus. In Elbing war es am nassesten. Dort kamen im gesamten Monat 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Das sind 30 Prozent mehr, als nach dem Normalwert zu erwarten ist. In den anderen Orten gab es dagegen Defizite bis zu 30 Prozent. Am trockensten war es in den Heiden von Rominten und Johannisburg. Dort summierte sich der Niederschlag auf etwa 60 Liter pro Quadratmeter. Mit dem August endet für die Meteorologen der Sommer. Auch er war zu warm, und zwar um ein Grad. Dabei wurde die Kühle im Juni durch die Wärme im Juli und August mehr als wett gemacht. Die höchste Temperatur wurde am 15. Juli in Heidekrug gemessen. Dort las der Beobachter 32,3 Grad vom Thermometer ab, und das im Schatten. Die Sonne erfüllte ihr Soll fast genau. Obwohl nach den klimatologischen Erfahrungen in der warmen Jahreszeit in Ostdeutschland die meisten Niederschläge zu erwarten sind, war es im vergangenen Sommer sogar noch um rund 30 Prozent nasser als gewöhnlich. Am stärksten hatte es vom 9. bis 10. Juli in Elbing geregnet. Dort sind nach Wetteraufzeichnungen 61 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen.
 
     
     
 
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