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Eine Skulptur kann das Vielfache der Lebensgröße haben und dennoch als kleinlich empfunden werden - eine kleine Skulptur, hinter der eine große Vorstellung steht, vermag das Gefühl des Ungeheuren und Monumentalen hervorzurufen", hat der Bildhauer Henry Moore einmal gesagt. Die Ausstellung "Skulptur! Klein! Skulptur!" im Edwin Scharff Museum am Petrusplatz in Neu-Ulm versammelt derzeit über 90 Kleinplastiken einer süddeutschen Privatsammlung. Anhand der bedeutenden Plastiken läßt sich die Entwicklung der Bildhauerei im späten 19. und 20. Jahrhundert nachvollziehen. Spannungsreich schlägt sie einen Bogen von der klassizistisch motivierten Skulptur Gottfried Schadows bis zu ungegenständlichen, konstruktiven Arbeiten der 1990er Jahre. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von Franz von Stuck, Honoré Daumier, Auguste Rodin, Fritz Wotruba, Max Klinger, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, René Sintenis und Gerhard Marcks.
Das 1999 eröffnete Edwin Scharff Museum am Petrusplatz widmet sich in seiner Dauerausstellung der Kunst des 20. Jahrhunderts mit Ausblicken in das 19. Jahrhundert und in die Gegenwart. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Epoche des Namensgebers Edwin Scharff, also die Zeit von 1887 bis 1955. Seinem künstlerischen Werk folgend, liegt ein Augenmerk des Museums auf der Bildhauerei. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und insbesondere Plastiken zeigen den Weg des Künstlers von den Anfängen bis zum Spätwerk auf. Sonderausstellungen ergänzen und bereichern die Werkschau.
Edwin Scharff gehört gemeinsam mit Wilhelm Lehmbruck, Ernst Barlach und Georg Kolbe zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er begann als Maler, wandte sich jedoch bald der Bildhauerei zu. Wie seine Zeitgenossen war er einer figürlichen Kunstauffassung verpflichtet. In Berufung auf eine klassisch geprägte Formensprache strebte er danach, ein zeitgemäßes und doch allgemeingültiges Bild des Menschen zu geben. eb
Die Ausstellung mit Kleinplastiken im Edwin Scharff Museum, Petrusplatz 4, 89231 Neu-Ulm, ist dienstags bis sonnabends von 13 bis 17 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am 30. Juni geschlossen, Eintritt 2,50 / 1,75 Euro, bis 30. Juli. |
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