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Während auf der Ebene der offiziellen tschechischen Politik darum gerungen wird, ob es eine Geste an die vertriebenen Sudetendeutschen geben soll oder nicht, zeigen sich an anderer Stelle beachtliche Tendenzen einer geschichtlichen Neubewertung.
So ist seit dem 4. Dezember im Prager Neustädter Rathaus eine Fotoausstellung "Verschwundenes Sudetenland" zu sehen. Die von der Bürgervereinigung Antikomplex vorbereitete Schau von 65 Fotos soll den Bewohnern der Moldaustadt noch bis zum 22. Dezember veranschaulichen, wie sich im Gefolge der Vertreibung der alteingesessenen Deutschen die Landschaft in den böhmischen Randgebieten von den 1930er Jahren bis heute zum Negativen verändert hat.
Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß ungefähr 3000 Gemeinden und Weiler von der Bildfläche verschwanden. Ab Februar ist diese Ausstellung dann auch in Olmütz, der zweitgrößten Stadt Mährens, zu sehen.
Eine andere Fotoausstellung mit ähnlicher Thematik kann bereits seit dem 3. Dezember im "Tschechischen Zentrum" in München besichtigt werden.
Die in den ehemaligen Räumen der bayerischen Staatskanzlei in der Prinzregentenstraße 7 untergebrachte Einrichtung präsentiert unter der Überschrift "Einsame Heimat" Lebensgeschichte n von Angehörigen der deutschen Minderheit in Tschechien, dargestellt anhand von Fotos und Interviews.
Im Rahmen der Vernissage wurde der Film "Vergessenes Grenzgebiet" vorgeführt, den Besucher auf Anfrage auch zu einem anderen Zeitpunkt sehen können. (M |
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