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Eigentlich fährt die junge Holly nach Schottland, um das von der Tante geerbte Cottage zu verkaufen, doch als sie bisher unbekannte Bilder der in den 20er Jahren berühmten Malerin findet, die den weltberühmten Tenor Blaise Fougère in privaten Momenten zeigen, beginnt die Suche nach einem Familiengeheimnis. Die Vorstellung, daß die liebevolle, etwas verschrobene Tante Tony eine Liebschaft mit dem inzwischen ebenfalls verstorbenen Opernstar hatte, ist für die Nichte sensationell . Doch der Neffe des Liebhabers, ein reicher New Yorker Geschäftsmann, ist von der sich auftuenden Liebesgeschichte weniger angetan, da sie das Ansehen seines Onkels, der als zärtlicher, treuer Ehemann galt, schädigen könnte. Während Holly die einmaligen Bilder ihrer Tante der Öffentlichkeit zugänglich machen will, versucht Taylor nicht nur von New York aus, den mit der Bilderausstellung für ihn verbundenen Skandal zu verhindern.
Der Schottin Eileen Ramsay ist ein sehr anziehender Roman über eine vergangene und eine sich neu entwickelnde Liebe - denn natürlich entdecken Holly und Taylor neben vielen aufreibenden Streitereien ihre Liebe zueinander - gelungen. Ihre Geschichten spielen zeitweise in der Jugend der Verstorbenen und in der Gegenwart. Die beeindruckende schottische Küste stellt zudem einen mitreißenden Schauplatz dar.
Zugegeben, manches ist ein wenig vorhersehbar, manchmal trieft es nur so vor Herzschmerz, und Rosamunde Pilcher stand bestimmt Pate, aber manchmal gibt es doch auch nichts Schöneres, als sich einer schmalzigen, geheimnisvollen Liebesgeschichte in schöner Kulisse hinzugeben und die anstrengende Realität vor der eigenen Haustür zu vergessen. Fritz Hegelmann
Eileen Ramsay: "Schmetterlinge", Ehrenwirth, Bergisch Gladbach 2003, geb., 400 Seiten, 19,90 Euro |
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