|
Wolf Dieter Zimmermann führt in seinem geschichtlichen Rückblick "Das zweite Gesicht" bekannte und weniger bekannte Dokumente und Inter-
pretationen zu seiner eigenen Version des 20. Jahrhunderts zusammen: "So war das also mit der Wiederbesiedlung der deutschen Ostgebiete unter polnischer Verwaltung. Aus aller Welt versuchte die polnische Regierung Leute zu werben, um das leere deutsche Land wieder nutzbar zu machen, aus Zentralpolen holten sie Neusiedler und weil das alles nicht reichte, griffen sie sogar auf die gebliebenen Deutschen zurück." SV
Wolf Dieter Zimmermann: "Das zweite Gesicht", Kolb Verlag 2004, 415 S., broschiert, 22,50 Euro.
Die Cholera-Epidemie, die in den Jahren 1831 / 32 Europa heimsuchte und auch ihren Weg bis ins ferne Ostdeutschland fand, hat letztendlich sogar auch etwas Gutes bewirkt. Um den notleidenden Hinterbliebenen zu helfen, veranstalt ete der Königsberger Stadtrat Heinrich Degen im Februar 1832 eine Ausstellung, auf der er und viele seine Freunde Kunst aus Privatbesitz präsentierten. Die Ausstellung war ein großer Erfolg, mußte verlängert werden und führte schließlich zur Gründung des Königsberger Kunstvereins. Rudolf Meyer-Bremen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte dieser Vereinigung zu erhellen. Bereits 1993 veröffentlichte er im Reprint die Ausstellungskataloge des 20. Jahrhunderts (bis 1943). Nun ist ebenfalls im Böhlau Verlag eine Dokumentation der Ausstellungskataloge im 19. Jahrhundert erschienen. Dort finden sich nicht nur die Künstler der Region, sonder auch viele auswärtige, deren Werke ausgestellt wurden, Schinkel etwa, oder Blechen, Carus, Menzel und Fried-rich. Eine Quelle von unschätzbarem Wert für Forscher und Kunstfreunde.
Rudolf Meyer-Bremen: "Die Ausstellungskataloge des Königsberger Kunstvereins im 19. Jahrhundert", Böhlau Verlag, Köln, 2005, Geleitwort Helmut Börsch-Supan, 454 Seiten, Leinen, 69,90 Euro |
|