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Mit viel Familiensinn und Herz erzählt Gerda Möhring die außergewöhnliche Geschichte einer Vertriebenensiedlung. "Willkommen in Preusuposien" zeichnet die von Leid und neuer Hoffnung geprägten Schicksalswege von Ostdeutschland, Sudeten, Pommern und Schlesiern nach, die gegen Kriegs-ende in einem Wald zwischen Thüringen und Bayern einen Neuanfang wagen. Die Notgemeinschaft und die Entwicklung ihrer Persönlichkeiten über die Jahrzehnte bis zur Gegenwart liegen Gerda Möhring. Vom sich wandelnden Zeitgeist zwischen sowjetischer Besatzung und Hippie-Epoche bis zu generationsbedingten Gegensätzen fängt sie Alltagserinnerungen authentisch ein. In teils humorigem, teils journalistischem Stil verbindet sie detailreich die Vergangenheit mit dem Lebensgefühl bis zur Wiedervereinigung.
Gerda Möhring: "Willkommen in Preusuposien", Frieling Verlag, Berlin 2000, broschiert, 254 Seiten, 13 Euro
Eine sehr persönliche Sicht seiner verlorenen Heimat bietet Ulrich Neubert in seinem zweiten autobiographischen Roman: "Die frühen Jahre - I. Aufgewachsen im Urstromtal". Die Jugend des Autors zwischen Zehmensee und Drewenzsee, landschaftliche Schönheiten des ostdeutschen Oberlandes aber auch die dramatischen Umstände der Vertreibung rekapituliert Neubert mit großer Anstrengung. Seine Jugenderinnerungen an die Jahre 1927 bis 1945 ergeben ein emotionales Zeugnis der Heimat voller Lokalkolorit.
Ulrich Neubert: "Die frühen Jahre. Erinnerungs-Trilogie. I. Aufgewachsen im Urstromtal 1927-1945", Uguseigen Verlag, Berlin 2003, broschiert, 396 Seiten, 24,90 Euro
In mühevoller Kleinarbeit rekonstruiert hat der Bund für deutsche Schrift und Sprache zwei Karten Heinrich Naberts, die "Die Verbreitung der Deutschen in Europa" von 1844-1888 anschaulich machen.
Heinrich Nabert: "Die Verbreitung der Deutschen in Europa 1844-1888. Zwei Karten im Maßstab 1:2,5 Mio.", Bund für deutsche Schrift und Sprache e.V., Ahlhorn 2002, broschierter Nachdruck mit Begleittext von Wolfgang Hendlmeier, 24 Seiten, 7 Euro
Passend zu den besinnlichen Festen im Frühjahr hat der fleißige Heimatdichter Gert O. E. Sattler einen umfangreichen Band mit seinen neuesten poetischen Entwürfen vorgelegt. "Blättertänze im Herbstgesang" läßt noch einmal die farbenfrohen Impressionen des vergangenen Jahres Revue passieren und versteht sich bewußt als eine Sammlung "Lieder und Gedichte für Feierstunden". In eingängiger Form setzt sich sein neuestes lyrisches Schaffen mit der einfachen Schönheit alltäglicher Phänomene auseinander. "Große Wolkenfelder, grau mit Silberrand, zieh n in Himmelsweiten über Meer und Land", heißt es beispielsweise in seinem Gedicht "Metamorphose". Die Vertonungen einiger Werke durch Siegfried Burger lassen Sattlers Poesie auch musikalisch zu einem Erlebnis der besonderen Art werden.
Gert O. E. Sattler: "Blättertänze im Herbstgesang. Erntedankfest, Allerheiligen, Volkstrauertag - Lieder und Gedichte für Feierstunden", Rügenstraße 86, 45665 Recklinghausen, broschiert, zahlr. Abb.,131 Seiten, 11 Euro
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