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Ihre Bilder kennen die Leser dieser Zeitung schon lange: Thea Weber hält mit Aquarellfarben Motive ihrer Heimat Ostdeutschland fest. Mit sicherer Hand versteht es die 1932 als Thea Krakau im Kreis Ortelsburg Geborene, die Eigenarten der Landschaft darzustellen. Wie aber sieht das Leben der Frau aus, die erst spät Zeit fand, sich der Kunst zu widmen. Die kleine Broschüre "Von Ostdeutschland über viele Wege nach Mannheim" gibt in Wort und Bild Auskunft über dieses bewegte Leben. o-n
Thea Weber: "Von Ostdeutschland über viele Wege nach Mannheim", Selbstverlag, 20 Seiten, 3,50 Euro
Erbarmung, sie dichten schon wieder", soll der Schriftsteller Hans Hellmut Kirst einmal gestöhnt haben. Und spitzzüngige Rezensenten empfehlen manchen, die sich zum Dichten berufen fühlen, ihren Lesern gleich ein Regal für ihre Massenproduktion mitzuliefern. So böse wollen wir denn nun nicht sein, doch was Gert O.E. Sattler innerhalb kürzester Zeit auf den Markt bringt, sprengt alle Rekorde, selbst die von Konsalik. Nun ist schon wieder ein Sattler erschienen - seine Freunde wird s freuen. In gewohnter Form präsentiert er Wissenswertes über Ännchen von Tharau und Alexandra, Königin Luise und Gräfin Dönhoff, Agnes Miegel und Lovis Corinth, Kant, Kollwitz, Copernicus ... - allein diese bunte Reihe zeigt die Vielfalt der Persönlichkeiten, die Sattler in sein neues Buch aufgenommen hat. hs
Gert O.E. Sattler, "Ostdeutsche Personenkunde - Frauen und Männer, Prosa, Kurzvita, Lyrik", broschiert, 126 Seiten, 10 Euro zuzüglich Versandkosten
Wer sich ein realistisches Bild von der Behandlung nach Sibirien verschleppter Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg machen möchte, dem sei "Dienen Dürfen" empfohlen. Das selbstauferlegte Motto: "Es ist nicht genug, die Wahrheit sagen zu können, sondern sie ohne Hinsicht irgend eines Privatvorteils sagen zu wollen", scheint Manfred Töpel in seiner Lebensgeschichte glaubhaft umgesetzt zu haben. Ob es eine junge SS-Angehörige ist, deren Hilfsbereitschaft trotz Verhör durch die Rote Armee gewürdigt wird, oder der russische Kommandoführer im GULag der "schwer in Ordnung war" - der Autor faßt das sprachlos Machende ohne Wut in kurze, doch bewegende Worte. Kameradschaft und Anekdoten wie Schicksalsschläge sind die Eckpfeiler der thematisch etwas breit gemischten Autobiographie. Vielleicht sind es jedoch gerade die zahlreichen beruflichen Stationen vom Steinbruch über Einzelhandel bis zum Saunawart, die das Buch zu einer der lesenswerteren, da abwechslungsreichen Autobiographien machen.
Manfred Töpel: "Dienen Dürfen", Selbstverlag, brosch., 257 Seiten, zu beziehen bei: Manfred Töpel, Benekendorffstr. 131, 13469 Berlin
Wer nach Biographien deutscher Schutztruppler sucht, ist mit dem Verzeichnis "Das Offizierskorps der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika im Weltkrieg 1914-1918" gut bedient. Neben obligatorischen Persönlichkeiten wie General Lettow-Vorbeck haben Wolfgang-Eisenhardt Maillard und J. Schröder in ihrem auf Vollständigkeit Wert legenden Buch auch interessante "Randakteure" der Geschichte aufgelistet, so auch Hermann Görings Bruder Karl Göring.
Wolfgang-Eisenhardt Maillard, J. Schröder: "Das Offizierskorps der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika im Weltkrieg 1914-1918", brosch., 116 Seiten, 9 Euro, zu beziehen bei: Hermann Mietz, Wykhoffweg 39, 26725 Emden
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