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Der Tempel (templum) ist ein für den Götterkult vorgesehenes Gebäude, das sich auf einem templum erhebt, dann geweiht und übergeben wird. Hierin können allerdings auch verschiedene Versammlungen , etwa Ratssitzungen des Senats, abgehalten werden. Die Architektur der römischen Tempel zeigt sowohl griechischen als auch etruskischen Einfluß. In der Regel sind sie nach der West-Ost-Achse ausgerichtet und meist rechtwinklig. Der Kern des Tempels ist die Halle (cella), in der sich das Bild des Gottes erhebt, zu dessen Ehren der Tempel errichtet wurde. Licht fiel nur durch die Eingangstür. Die der kapitolinischen Trias, Jupiter, Juno und Minerva, geweihten Tempel besaßen eine dreifache cella ( Kapitol). Zu den Bauformen der Tempel siehe die Zeichnung.
Die Opfer fanden nicht im Tempel selbst statt, sondern vor dem Treppenaufgang zum pronaos, wo sich ein Altar befand. Es kommt gelegentlich vor, daß die Tempel von einem Umgang (peribolus) umschlossen sind, an den sich noch eine Portika anschließt. Zwar sind die meisten Tempel rechtwinklig, doch errichteten die Römer auch Rundtempel mit und ohne cella, so etwa den Rundtempel auf dem römischen forum boarium, den man fälschlicherweise öfters als Vestatempel bezeichnet. Beiseite lassen muß man hierbei allerdings die Tempel fremder Kulte , z. B. der Kybele, des Mithras oder der Isis, deren Formen variierten. |
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