|
Die Toradja (Toradscha, Toraja) in den Bergländern von Celebes/Indonesien sind weltweit durch ihre riesigen Pfahlbauhäuser bekannt geworden, da ihre weitausschwingenden, schiffsähnlichen Dächer einen höchst imposanten Anblick bieten. Die Toradja zerfallen in eine große Anzahl von Stämmen und Unterstämmen und siedeln alle im Osten und Südosten sowie in der Mitte der heute Sulawesi genannten Insel. Angebaut werden Nassreis, Mais, Yams und Taro im Brandrodungsverfahren. Das Besondere bei den Toradja ist die Tatsache, dass bei ihnen sowohl Wasserbüffel als auch Schweine nur zu besonderen Anlässen als Opfertiere Verwendung finden. Vor Ankunft der Niederländer in Indonesien waren die Toradja gefürchtete Kopfjäger. Die Kolonialherren zwangen aus diesem Grund die Stämme, ihre Wohnsitze in die überschaubaren Täler zu verlegen. Große Bedeutung hat der Totenkult, bei dem der Verstorbene durch eine fast lebensgroße Holzfigur verkörpert und vor dem Grab oder an Felswänden aufgestellt wird. Bis zur Gegenwart gibt es nach wie vor bei mehreren Stämmen die ursprünglichen Kulte und polytheistischen Glaubensvorstellungen, aber das Christentum und der Islam haben bei der überwiegenden Mehrzahl der Toradja bereits Einzug gehalten. |
|