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Kleidungsstück, das aus zwei zusammengenähten Stoffstücken besteht und Öffnungen für Kopf und Arme aufweist. Gegen Ende des 2. Jhs. n.Chr. gibt es dann auch Tuniken mit Ärmeln (tunica dalmatica). Mit einem Gürtel wurde die Tunika an der Taille geschnürt und ließ sie wie eine Bluse wirken. Der recht einfache Zuschnitt war für Männer wie Frauen gleich. Dennoch war die Frauentunika weiter und länger, denn sie reichte bis zu den Fersen hinab (tunica talaris), während die der Männer nur bis zu den Waden ging. Doch vermischten sich diese geringfügigen Unterschiede.
Für die Frauen war die Tunika einzig und allein ein Unterkleid, über das sie die stola trugen. Die Männer trugen die Tunika auch allein, im Familienumfeld oder auf dem Lande. Wenn sie sich aber angemessen kleiden sollten, trugen sie die toga . Es gab, grob gesehen, zwei Arten der Männertunika: Die Tunika mit zwei vertikalen Purpurstreifen, davon eine mit breiten Streifen (tunica lato clavo), die von den Senatoren getragen wurde, und eine mit schmalen Streifen (angustus clavus), die von Römern aus dem Ritterstand getragen wurde; andererseits gab es die bestickte Tunika (tunica palmata), die nur ausnahmsweise, etwa bei einem Triumph , getragen wurde.
Die einfachen Leute wie auch die Sklaven gingen gewöhnlich in der Tunika. Je nach Jahreszeit konnte man auch zwei oder mehr Tuniken übereinander tragen. |
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