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Diese Bilder haben es in sich ... Die Sorgfalt, mit der Skodlerrak arbeitet, fällt auf. Angefangen bei der Grundierung der Malgründe, über die bedachte Auswahl der Farbtöne, der es sich bei der Durchführung seiner Ideen bedienen will, bis zur abschließenden Rahmung ...", erläuterte einmal der Maler Harald Duwe die künstlerische Arbeit seines Freundes Horst Skodlerrak. Und: "Malen ist für ihn ... Experiment . Und zwar Experiment in der Hinsicht, herauszufinden, wie ein bestimmter Eindruck von Natur einfach und übersichtlich, oder besser ausgedrückt, mit starker Formprägung in ein Bild übersetzt werden kann."
"Unüberhörbar", so der Kunsthistoriker Dr. Gottfried Sello über die Arbeiten Skodlerraks, "klingt in seinen Bildern die Melodie des Meeres, spürt man das Träumen über unabsehbare Flächen" und am schönsten seien die Bilder mit Motiven der Ostseeküste.
Kein Wunder, schließlich hat Horst Skodlerrak vor nunmehr 80 Jahren das Licht der Welt unweit der Ostsee erblickt: am 18. Januar 1920 in Jugnaten, Kreis Heydekrug. Mit seinem Lehrer an der Königsberger Kunstakademie Alfred Partikel durchwanderte er später seine östliche Heimat, notierte im Geiste seine Eindrücke und verarbeitete sie in seinen Bildern. Später dann, nach dem Krieg, an dem der Memelländer als Soldat teilnahm, war es die Ostsee bei Travemünde, wo der Künstler sich mit Frau und Tochter niederließ und wo viele neue Bilder entstanden, die ihre Bewunderer fanden und finden. So wurde Skodlerrak mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Villa-Romana-Preis 1963 und der Ehrengabe zum Lovis-Corinth-Preis 1975. Er war als Ehrengast der Villa Massimo nach Rom eingeladen und hat in der renommierten Overbeck-Gesellschaft Lübeck auf einer Einzelausstellung seine Bilder gezeigt. Er erhielt den Kunstpreis der Bremer Böttcherstraße und ist seit 1964 Gastdozent, seit 1987 Honorar-Professor an der früheren Muthesius Werkschule, der jetzigen Fachhochschule für Gestaltung in Kiel.
Es sind meist kleine Formate, in denen Skodlerrak das ausdrückt, was ihn bewegt, was er sieht Landschaften des Nordens und auch des Südens, ihre Menschen (meist als Schemen), die Stimmung eines Abends am Meer. Manches ist ins Märchenhafte verwandelt, manches wirkt als wundersames Zeichen bunte Wimpel, ferne Segel, ein Leuchtturm vor einem dunklen (drohenden?) Hintergrund. So fröhlich scheinen die Motive denn doch nicht zu sein, die Horst Skodlerrak da mit dem Pinsel festhält. Eine stille Schwermut, der Blick hinter das Vordergründige spricht auch aus diesen Ölbildern und Aquarellen. Die Ostseeakademie in Travemünde zeigt ab 22. Januar eine Ausstellung mit seinen Werken.
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