Verbotene Wahrheit

Chef Mehdorn von "Die Bahn"/ DB (Deutsche Bahn soll ja woh nicht mehr sein) erntete Kopfschütteln und Widerspruch am Stammtisch im Deutschen Haus als der gelernte Mittelständler meinte, künftig solle keine Zug mehr fahren, "de sich nicht rechnet".

Das bedeutet: der Fahrplan wird um 18 Millionen Zugkilomete ausgedünnt, weniger Züge – insbesondere Interregios – werden fahren, und die Kunden müssen wieder das Umsteigen in langsamere Nahverkehrszüge üben. Die Fläche abe wird sich selbst überlassen. Für das Jahr 2000 hat Mehdorn für die erwartete Betriebsverluste schon eine Schuldige: Die Expo

-Dame Breuel und ihre Besucherflaute. Die DB-Züge fahren – so Mehdorn – mit halber Kapazität nach Hannover, und selbs die seien nicht ausgelastet. Auf die Idee, die phantastischen Expo-Erwartungen zu hinterfragen, ist offensichtlich auch "Die Bahn" nicht gekommen, die ihr ICE-Züge eilfertig als "Official Carrier" globalisierte.

In solchen und ähnlichen Mätzchen ist die privatisierte Bahn gan groß: Ein unsinniges neues Logo und eine Unmenge auf allen größeren Bahnhöfe aufgestellter riesiger angeblich "künstlerisch" gestalteter, bunte Eisenfiguren mit unsinnigen "Informationen" und viel zu kleine An- un Abfahrtstafeln beweisen das. Um diesen Schildbürgerstreich auch jedem einprägsam vo Augen zu führen, wurden daneben die konventionellen, auch ohne Lupe lesbaren Tafel beibehalten.

Lange Wartezeiten an den Schaltern, zu kurze Übergangszeiten zu Anschlußzügen und überfüllte Wochenendzüge, bei denen die Frage nach de strafrechtlichen Tatbestand der Verkehrsgefährdung naheliegt, seien die traurige Bilan dieser Privatisierung und der dafür Verantwortlichen, meinte der Stammtisch.