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Waidmannsheil

 
     
 
Die Mattkes gehören zum Urgestein ostdeutscher Försterfamilien. Eine regelrechte Dynastie sozusagen. Und natürlich wollte auch Helmut Mattke wie seine Vorfahren Förster werden. Im Forstamt Pfeil, Kreis Labiau, begann er seine Ausbildung als Anwärter für den gehobenen Forstdienst. Der Krieg unterbrach seinen Werdegang. Er wurde eingezogen in das Infanterie-Regiment I, Königsberg. Nach Flucht und Vertreibung
fand er seine Eltern nach Kriegs-ende im Kreis Salzwedel wieder. Es vergingen ein paar Jahre, und der tüchtige Forstmann kletterte nach Studium und entsprechenden Ausbildungen die Karriereleiter weiter nach oben. Zunächst als Revier- und Oberförster im Kreis Bad Doberan, später als Forstmeister in der Bezirksforstverwaltung Rostock. Ein sehr guter Schütze war er obendrein, unter anderem mehrfacher DDR-Meister. Im Pensionsalter fing Helmut Mattke an zu schreiben. Er schrieb alles auf, was ihm seine Eltern erzählt hatten, seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen sowie tradierte Erzählungen über Land und Leute. Es entstand innerhalb von sechs Jahre eine Trilogie: auf die "Ostdeutschen Forst- und Jagdgeschichten" folgten die "Mecklenburgischen Forst- und Jagdgeschichten". "Norddeutsche Forst- und Jagdgeschichten" ist der Titel seines dritten Buches. Unter "norddeutsch" versteht der Autor nicht nur Schleswig-Holstein, sondern alles zwischen dem 53. und 55. Breitengrad, das heißt beginnend bei Masuren über Pommern nach Flensburg. Daher sind keineswegs nur die ostdeutschen Aufzeichnungen von Interesse.

Mattkes Geschichten sind einzigartig und beruhen auf umfangreichem Quellenstudium sowie sorgfältiger Recherche. Viele authentische Begebenheiten werden durch schöne Zeichnungen und zahlreiche Fotos lebendig. In seinen Büchern erzählt Helmut Mattke nicht nur aus seinem Försterleben, sondern er baut viele Hintergrundinfos über Land, Leute und Kultur ein. Auf der einen Seite sind es persönliche Erlebnisse, wie schicksalhafte Begegnungen mit Wölfen oder die erfolgreiche Pirsch in idyllischer Landschaft. Auf der anderen Seite vermittelt das Buch gleichzeitig Wissenswertes über die jagdliche und forstliche Entwicklung des jeweiligen Landesteils. In den beiden ersten Büchern steht sogar ganz zu Beginn eine Zusammenfassung über den geschichtlichen, forstlichen und jagdlichen Abriß. Der Leser erfährt vieles aus dem Alltagsleben eines Försters, für den Historiker ist sein Werk ein Dokument der Alltagsgeschichte. Auch wird von alten Bräuchen und Lebensweisheiten berichtet, die in Kreisen der jungen Generation schon weitgehend unbekannt sind.

Mattke selbst ist felsenfest davon überzeugt, "kein Jägerlatein" zu Papier gebracht zu haben. Ein Kapitel trägt sogar diesen Titel. Am sichersten ist allerdings, wenn der Leser das selber nachprüft. Es lohnt sich! Nanette Kaiser

Helmut Mattke, "Ostdeutsche Forst- und Jagdgeschichten", 272 Seiten, 17 Euro, "Mecklenburgische Forst- und Jagdgeschichten, 344 Seiten, 18 Euro, "Norddeutsche Forst- und Jagdgeschichten, 288 Seiten, 20 Euro, Wage-Verlag, Neubrandenbur
 
     
     
 
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