Warnung vor Islamisierung

Der Verband der Lehrer an Grund-, Haupt-, Real-, Sonder- und Gesamtschulen (VDL) in Hessen schlägt Alarm: Der Wiesbadener Kultusminister Hartmut Holzapfel (SPD) plane die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts an den Schulen des Landes. Der VDL fordert Holzapfel auf, "sofort und ohne Einschränkung Abstand" von diesem Plan zu nehmen.

Der Verband, der rund 3000 hessische Lehrer vertritt, weist darauf hin, daß der Islam keine festgefügte Religion sei und keine Institution habe, die Glaubensinhalte für alle Anhänger verbindlich formuliere und nach außen vertrete. Besonders problematisch sei, daß Holzapfel in der "Arbeitsgemeinschaft Islamischer

Religionsgemeinschaften in Hessen" (IRH) den Partner für die Einführung des Islamunterrichts sehe. Einige IRH-Mitgliedsorganisationen, so der VDL, stünden unter Beobachtung des hessischen Verfassungsschutzes, denn in deren Publikationen würden sich "klare Tendenzen antideutscher, antijüdischer, antidemokratischer, frauenfeindlicher, rassistischer ... und islamistischer Grundhaltungen" zeigen. Der VDL befürchtet, daß durch den islamischen Religionsunterricht Fundamentalisten in die Schulen gelangen könnten.

Holzapfel hofft möglicherweise, durch einen islamischen Religionsunterricht in den Schulen die Kinder vom Besuch der oft fundamentalistisch ausgerichteten Unterweisung in den Moscheen fernzuhalten. Dies dürfte ein Trugschluß sein, da sich Kinder und Eltern dem Druck der Glaubensgemeinschaften kaum entziehen können. Es ist daher zu befürchten, daß über den geplanten Religionsunterricht der Richtungsstreit innerhalb islamischer Glaubensgemeinschaften in deutsche Schulen getragen wird. Holzapfel ist anzuraten, die Argumente des VDL sorgfältig zu wägen. E. S.