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Das Stockholmer Svenska Dagbladet vom 20. März fürchtet, daß Rot-Grün seinem Scheitern kaum noch entrinnen könne, da alle Reformen sowieso zu spät kämen für diese Regierung:

"In Deutschland hat die Regierung mit Reformen gewartet und sie erst unter dem Galgen durchgeführt. Strukturreformen (aber) brauchen Zeit, um durchzuschlagen ... Wenn es richtig böse kommt, kann die neue Politik schon als schlecht abgestempelt werden, ehe sie überhaupt eine Chance bekommen hat zu greifen."

 

Auch die Neue Zürcher Zeitung vom 18. März gibt sich reserviert gegenüber der plötzlich erwachten Reform-Rhetorik des deutschen Kanzlers:

"Freilich fragt man sich, weshalb ein Regierungschef nach über sechs Jahren im Amt und einer ebenso langen Arbeitslos
enmisere erst jetzt vom Luftzug der ökonomischen Erkenntnis erfaßt wird. Schließlich waren die meisten seiner Vorschläge von Fachleuten seit Jahren gefordert worden ... Aber auf der Ebene der Politik herrschen andere Regeln. Schröder ist ein blendender Taktiker, dessen Instinkt für den politischen Knalleffekt durch die lange rot-grüne Lethargie keineswegs verkümmert ist."

 

Dem Vorschlag von US-Präsident George Bush, seinen bisherigen Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz zum Chef der Weltbank zu ernennen, begegnet der Focus vom 21. März mit Skepsis:

"Wolfowitz gehört zum ideologischen Führungszirkel der sogenannten Neokonservativen, die Amerikas Rolle als unangefochtene, globale Supermacht festigen wollen. Die USA müßten die Welt nach ihren Prinzipien und Interessen gestalten und drohenden Gefahren präventiv begegnen, forderte er bereits Ende der 90er Jahre - wenn nötig, auch mit einem Militärschlag."

 

Als Heide Simonis im vierten Wahlgang unterging, saßen Angela Merkel und Edmund Stoiber beim Kanzler zum "Jobgipfel". Die CDU-Chefin gestand später:

"Wir mußten ganz schön aufpassen, daß uns da nicht die Gesichtszüge entgleisten."

 

Im Spiegel vom 21. März spricht Deutschland Ex-Botschafter in Mos-kau, Ernst-Jörg v. Studnitz, ein vernichtendes Urteil über die Arbeit von Außenminister Fischer:

"Es war der Versuch, grüne Ideologie in praktische Politik umzusetzen ... Offenbar hat man die Augen vor der Realität verschlossen, als die ersten Problem auftauchten. Das Phänomen gibt es ja oft, wenn ideologische Elemente in die Politik einfließen."

 

NOVUS ORDO SECLORUM

Statt Wolfensohn soll Wolfowitz

alsbald die Weltbank lenken -

nach Sohn der Witz, du lieber Spitz,

der wird der Welt nichts schenken:

Da gilt nicht einfach, Wolf ist Wolf,

zudem vom selben Rudel,

denn er war s, der den Krieg am Golf

ersann für Bush und Pudel!

Und nun Entwicklungshelfer sein?

Na klar, Kredit von Guten

mit Kleingedrucktem hinterdrein

hilft Völker auszubluten!

Als NEUE WELTENORDNUNG läßt

sich kühn das Werk vollenden -

für ewig liegt sodann der Rest

der Welt in besten Händen ...

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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