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In einem Appell ruft die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright zur Abwahl von George W. Bush auf. Albright läßt darin kein gutes Haar an Bushs Außenpolitik:

"Der jetzige Präsident hat unsere Verbündeten gespalten, das Wohlwollen unserer Freunde verspielt, unsere Glaubwürdigkeit untergraben, unsere Streitkräfte überfordert. Und er hat darin versagt, einen gezielten und effektiven Kampf gegen die Terroristen zu führen, die Amerika angegriffen haben und damit drohen, es wieder zu tun."

 

Die russische Zeitung Komsomolskaja Prawda vom 20. März zieht Parallelen zwischen der US-Politik im Irak und dem Versagen der Sowjetunion in Afghanistan:

"Die russische Diplomatie hatte Washington vor einem Krieg mit Saddam gewarnt, und alles ist genauso gekommen. Die Yankees sind mit Anlauf auf die gleiche Harke getreten wie die Sowjetunion in Afghanistan. Die Amerikaner sind im Irak verhaßt, und niemand möchte die Sternenbanner-Demokratie übernehmen. Alle Versuche, den Besiegt
en etwas aufzuzwingen, was einem politischen System ähnelt, scheitern an den unüberwindlichen Gegensätzen der Iraker selbst."

 

Der Münchner Merkur vom 22. März nimmt die spanischen Wähler vor Kritik in Schutz, den Islamisten einen Sieg beschert zu haben, und sieht die Schuld an anderer Stelle:

"Die Spanier sind nicht vor Al Kaida in die Knie gegangen. Sie haben mit ihrem Premier abgerechnet, der nach dem Madrider Terror vor keiner Manipulation zurück-schreckte ... Bushs Massenvernichtungswaffen, Blairs Raketen-Dossier, Aznars Täuschung: Der Irak-Krieg bleibt, was immer er war - die Geschichte eines gigantischen Betrugsmanövers. Eine Politik, die zu ihrer Durchsetzung der Lüge bedarf, weil die Kraft der Argumente nicht reicht, darf aber nicht auf die Legitimation durch die Wähler hoffen."

 

Die Nürnberger Zeitung vom 22. März sieht die SPD auf holpriger Piste nach der Wahl Franz Münteferings zum Parteichef:

"Mit triumphalen 95 Prozent wählten die Delegierten Müntefering ins höchste Parteiamt. Vorschußlorbeer, Ermutigung in heikler Lage, Dank für das bisher Geleistete? Nein, das war der klare Auftrag an Müntefering, die ungeliebte Agenda 2010 nach Kräften zu hintertreiben. Und sei es um den Preis des Kanzler-Rücktritts."

 

Die Lebenslüge

Im Spanien der Franco-Zeit,

was war denn da zu sehen?

Kein Muselmane weit und breit!

Und ergo gab s auch keinen Streit

um Kopftuch und Moscheen.

Zugleich, ja grade deshalb war

- ihr habt es wohl erraten -

die Außenpolitik so klar,

und man genoß die Freundschaft gar

der frommen Muselstaaten.

Das Gegenteil von alledem

ist heut zu konstatieren!

Denn wie man s dreht, das Kernproblem

im Multikulti-Trugsystem -

es läßt sich nicht kaschieren:

Der Dauergast verkommt zur Last,

egal in welchen Landen,

er treibt s allmählich, wie s ihm paßt,

bis letztlich jeder jeden haßt -

nur wird s nicht eingestanden ...

Gonzalo de Braganza

 
     
     
 
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