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In der Internet-Ausgabe des Handelsblatts fällt Ex-Manager und -Politiker Lothar Späth ein vernichtendes Urteil über die deutschen Politiker:
"Die Politiker sehen ihre Aufgabe nur noch darin, die emotionale Stimmungslage der Wähler aufzugreifen und zu verstärken. Dafür reichen den Parteien erstens gute Scouts (Kundschafter), die die Stimmung im Volk auskundschaften, und zweitens gute Redner, die dem Wähler einfühlsam vermitteln können, daß er vollkommen recht hat und man ihn - weil man es schließlich genauso sehe - hervorragend im Parlament vertreten werde ... Eine Politik für den Bürger kann dabei nicht einmal zufällig herauskommen."
Der Journalist Michael Hammermeister führt in der Pommerschen Zeitung vom 23. August den Streit, ob Mozart Deutscher war, auf seinen eigentlichen Kern zurück:
"Es mag für manchen sehr unangenehm sein, aber die Österreicher sind Deutsche wie die Bayern oder die Pommern. Die Österreicher mögen ... noch so oft behaupten, sie seien keine Deutschen, dieser Unsinn begründet noch keine Nation. Deutsche können durchaus in verschiedenen Staaten leben, so wie an dem Griechentum der Athener, Spartaner, Korinther oder Thebaner keiner zweifeln würde, obwohl sie in verschiedenen Staaten wohnten. Liebe Österreicher: Die Wahrheit kann so grausam sein!"
Der Prager Politikwissenschaftler Bohumil Dolezal kritisiert in der Frankfurter Allgemeinen vom 26. August Äußerungen von Deutschen, wonach die Vertreibung letztlich entschuldbare Folge des Zweiten Weltkriegs gewesen sei:
"In der tschechischen Gesellschaft geht ein unspektakulärer, aber beharrlicher Kampf um eine gerechte Auffassung der Geschichte vor sich. Es ist bedauerlich, daß sich in diesem Kampf deutsche Politiker, Intellektuelle und Journalisten faktisch auf die Seite derer stellen, die die Geschichte verfälschen, die Verantwortung (für die Vertreibung) leugnen ... wollen."
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, ist gegen eine Ausweitung des Militäreinsatzes in Afghanistan. Er fordert:
"Wir setzen die Sicherheit unserer Soldaten für Stückwerk nicht aufs Spiel."
Alsterraunen
Ob "auten" von Autismus kommt?
Da gibt es nichts zu lachen:
Man muß ja, daß es einem frommt,
das Auten selber machen!
Geautet werden nämlich sagt,
es mangelt an Courage -
selbst wer den Auter dann verjagt,
hat dennoch die Blamage.
Zum andern wird oft nicht bedacht
die Regel, die da lautet,
daß sich zum Denunzianten macht,
wer andre Leute autet.
Die Selber-Auter, schadenfroh,
belächeln solch Gebimmel:
Nur große Glocke hat Niveau,
Warmhalla heißt ihr Himmel.
Es sei vergönnt. Doch wie das kam
mit hohem Amt und Ehren,
- ob wer als wessen Tuntigam? -
wär sicher wert zu klären!
Frustrierend bloß, kein Härchentest
enträtselt derart Heißes.
Ob ab und zu, ob manifest,
nur wer dabei war, weiß es ...
Gonzalo de Braganza |
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