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Der Euro ist wieder ins Gerede gekommen. Bert Rürup, Chef der Wirtschaftsweisen, meinte gegenüber stern.de vom 1. Juni, die durch die Einführung der Einheitswährung erhofften Wachstumsschübe hätten sich als "Blütenträume" entpuppt. Statt dessen:

"Mit dem Übergang zur europäische Währungsunion hat Deutschland seinen Realzins-Vorteil verloren. Für die anderen Länder war die Euro-Einführung dagegen ein Zinssenkungsprogramm. Insofern gingen von der Euro-Einführung für Deutschland Bremswirkungen auf das Wirtschaftswachstum aus."

 

Aber kann der Euro scheitern? Der Focus vom 6. Juni zitiert hierzu den belgischen Währungsexperten Paul de Grauwe:

"Es ist durchaus möglich, daß manche Mitgliedsländer aus national
em Interesse eines Tages austreten."

 

Die italienische Zeitung La Republica vom 2. Juni meint, mit den gescheiterten Referenden sei weit mehr den Bach heruntergegangen als allein die EU-Verfassung:

"Heute ... muß sich die gesamte europäische Politik, die gesamte Führungsklasse, plötzlich mit dem Versagen der letzten Ideologie beschäftigen, die den Tod der politischen Religionen des 20. Jahrhunderts überlebt hatte: Und zwar mit jenem Europäismus, der keine Politik und Leidenschaft kennt."

 

Auch die Mailänder Zeitung Corriere della Sera vom 6. Juni sieht im Scheitern der EU-Verfassung einen Epochenwechsel:

"Das Tabu ist gebrochen: In der neuen historischen Phase, die von der Globalisierung und dem 11. September gekennzeichnet ist, erscheint das Versagen des Europagedankens endlich als das, was es ist - nämlich das Resultat aus dem Versagen der Sozialdemokratie und der Christdemokraten. Denn darum handelt es sich im Grunde: Um eine ganz neue historische Phase. Die Nachkriegszeit und deren politische Kulturen sind am Ende ..."

 

Aufgeputschte Banden haben vor fünf Wochen die Bibliothek des Goethe-Instituts im togolesischen Lome zerstört. Sind die Togoer plötzlich antideutsch? In der taz vom 6. Juni beschreibt der Leiter des Instituts in Lome, Herwig Kempf, einen ganz anderen Eindruck:

"Zu unserer großen Verwunderung wird die deutsche Kolonialgeschichte überwiegend positiv gesehen. Überall, wo sie hinkommen, sagen Togoer: ,Das war eine produktive Zeit. Ich wundere mich dann immer selbst. Gerade in den letzten Tagen habe ich das wieder ganz häufig gehört."

 

Ausschuß

Wie doppeldeutig "Ausschuß" ist: Es gibt ihn beim Erzeugen, doch auch um längst gebauten Mist erst nachher zu beäugen.

Die eine Sorte Ausschuß schmeißt als Müll man auf die Kippe und mit der andern nimmt man dreist den Bürger auf die Schippe.

Der Visa-Ausschuß zeigt sogar, es läßt sich kombinieren: Man kippt wie Müll, was lästig war durch freches Recherchieren!

Der grüne Anlaßfall samt Bauch verbleibt noch zu entsorgen - natürlich "bio", streng nach Brauch, und besser heut als morgen.

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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