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Der Direktor des Deutschen Orientinstituts in Hamburg, Udo Steinbach, äußerte in der Netzeitung von vergangener Woche eine düstere Einschätzung der Motive des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadineschad:
„Er glaubt, daß erst, wenn die Welt in einen chaotischen Zustand gestürzt wird, der Erlöser, ,Mahdi‘, erscheinen wird.“
Der Berlin-Korrespondent des Focus, Henning Krumrey, hatte kein Verständnis für die Skandalisierung der BND-Aktivitäten im Irak:
„Richtig müßte es heißen: Gut, daß Deutschland wenigstens ein paar eigene Augen und Ohren im Irak hatte, die unserem Land einen eigenen Zugang zur Lage in der Kriegsregion vermittelt haben. Daß wir also nicht abhängig waren von Informationen anderer, denen zumindest die vorige Bundesregierung nicht getraut hat … Daß die beiden Deutschen eine vermeintliche Autokolonne , in der Saddam Hussein gesessen haben könnte, ausspioniert und damit den Angriff auf ein Restaurant im Stadtteil Mansura quasi organisiert hätten, ist inzwischen übrigens widerlegt.“
Die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ vom 21. Januar halten von den Vorstößen der Parlamentsopposition wegen des BND ebenfalls wenig:
„Blamiert steht aktuell nicht die Regierung da – auch nicht die verblichene –, sondern die Heia-Safari-Truppe von Linkspartei, Grünen und FDP.“
Der Londoner „Guardian“ vom 23. Januar hat kein Verständnis für jene Kreise, die verbissen für den Erhalt des „Palastes der Republik“ in Berlin gekämpft haben:
„Architektonisch ist er eine heruntergekommene modernistische Monstrosität … Die ganze Welt hat gejubelt, als die Mauer fiel. Nur Reaktionäre können jetzt noch an den diskreditierten Symbolen eines Regimes hängen, das es verdient hat, im Mülleimer der Geschichte zu landen.“
Tot oder lebendig?
Die einen sagen, sie sei tot,
doch andre dementieren:
Sie leide bloß an Atemnot,
das ließe sich kurieren.
Dornröschenschlaf – so mein Verdacht –
mag’s ebenso erklären,
weil viele, falls sie je erwacht,
danach gern Prinzen wären.
Selbst Tod, solange klinisch nur,
ist allerdings kein Drama,
denn Mund zu Mund als Remedur
belebt – das zeigt die Fama.
Mit Herzmassage außerdem
– an Zweiflern selbstverständlich –
erreicht von Ferne man bequem
die Bürgernähe endlich.
Es könnte aber Hirntod sein!
Nun ja, in meinen Augen
wird manches Stückchen hinterdrein
zum Transplantieren taugen:
Denn nach Verfassung werden mal
auch Afrikaner streben –
die Paragraphen kann pauschal
man dann als Spende geben.
Gonzalo de Braganza |
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