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"Möllemann war einer der mutigsten deutschen Politiker. Wenn ich die anderen Affen in der Partei sehe, die hatten nie diesen Mut. Das sind doch alles Langweiler dagegen."
Harald Bock, Generalsekretär der Deutsch- Arabischen Gesellschaft, deren Präsident Jürgen W. Möllemann bis zu seinem Tode war, laut Spiegel-online vom 5. Juni
"Jürgen W. Möllemann war eine der farbigsten Figuren der deutschen Politik. Ein Freund des klaren Wortes - bis hin zur Unangemessenheit. Ein Mann mit Courage, wenn es galt, sich der Öffentlichkeit zu stellen."
Der Bonner General-Anzeiger vom 6. Juni
"Nun soll der als Stehaufmännchen charakterisierte Politiker einfach Schluß gemacht haben? Die Frage quält und eine zweite fast noch mehr: Der frühere PR-Berater brachte seine liberale Politik nach allen Regeln der Kunst unter das Volk - und jetzt soll der Katholik auch seinen Tod, der anders als ein Moment völliger Verzweiflung kaum denkbar ist, als Show vollzogen haben? Es ist dieser Tabubruch, der einen fassungslos macht."
Die Basler Zeitung vom 6. Juni
"Mir will das nicht recht in das Bild passen, das ich von Jürgen Möllemann habe. Wenn er einen Rück-schlag erlitten hat - und das ist nicht nur einmal geschehen -, dann hat er wieder angefangen, hat neu begonnen. Das paßt für mich nicht zusammen."
Hans-Dietrich Genscher (FDP), Ex-Außenminister, im Deutschlandfunk am 6. Juni
"Wir haben zahlreiche Anlagen in Irak untersucht, die uns von Geheimdiensten genannt wurden. Und nur in dreien davon fanden wir überhaupt etwas, und auch das hatte nichts mit Massenvernichtungswaffen zu tun."
Hans Blix, UN-Waffeninspekteur, nach der Enthüllung des stellvertretenden US-Verteidigungsministers Wolfowitz, daß angebliche Massenvernichtungswaffen nur ein Kriegsvorwand gewesen seien, zum britischen Sender BBC
Patjomkin lebt!
Patjomkin - vulgo Potemkin,
wie viele fälschlich sagen -
war Go-go-Boy der Katharin
und Herr in allen Lagen.
Doch seines Ruhmes Fundament,
zumindest laut Annalen,
war nicht das Unterleibstalent,
vielmehr Fassadenmalen!
Bis heute weist er uns den Pfad,
obwohl schon längst verblichen:
Sankt Leninburg, jetzt Putingrad,
ist frühlingsfrisch gestrichen,
und so wie einst soll keiner frech
in Hinterhöfe lugen,
was außen Gold, ist innen Blech
und kracht aus allen Fugen.
Patjomkin führt in aller Welt
Regie bei Staatsbesuchen:
Spaliere werden hingestellt,
die Kinder kriegen Kuchen,
und eines darf - Lysol-entkeimt -
sogar den Staatsgast küssen,
indes - was nur im Vers sich reimt -
die meisten hungern müssen.
Doch wahrhaft selbstverwirklicht sieht
Patjomkin sich in Zahlen,
mit denen je nach Fachgebiet
die Höchstdotierten prahlen:
Bilanzen, Sozialprodukt,
Budgets und Sicherheiten
sind alle schön auf Glanz gedruckt,
dahinter gähnen Pleiten ...
Gonzalo de Braganza |
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