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In dem Vorhaben, den Namen "Preußisch" aus der "Stiftung Preußischer Kulturbesitz" zu streichen, sieht die Frankfurter Allgemeine vom 3. Februar einen "Anlaß zu Scham" und den Abschied vom Geschichtsbewußtsein:
"Immer weniger Länder sind bereit, für etwas zu bezahlen, das sich preußisch nennt - allen voran und offenbar ohne jeden folkloristischen Witz der Freistaat Bayern und Nordrhein-Westfalen ... Es geht einzig um die Frage, wie wir mit unserem Erbe umgehen, um die Frage also, ob wir Geschichte umlügen, weil die Haushaltskassen, die oft selber ganz und gar geschichtslosen Bundesländer und unsere Bequemlichkeit es uns so eingeben. Preußen hat das nicht verdient, unsere Nachkommen aber auch nicht. Sonst beginnt eines Tages deutsche Geschichte mit dem ,Wunder von Bern ."
Der Politikwissenschaftler Wilhelm Hennis (80) fällt im Stern vom 29. Januar ein vernichtendes Urteil über die Politikergeneration von Kohl, Schröder, Fischer und Merkel:
"Der Kampf um die Macht, das ist das einzige, was diese Generation interessiert. Diese ganze Generation ist doch eine Fehlbesetzung."
Im Skandal um offenbar allzu üppig ausgefallene "Trennungsgelder" an hohe brandenburgische Landesbeamte gibt sich Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erschüttert ("Trennungsgelder" erhielten die Beamten, die versetzt wurden und dann mehr als 30 Kilometer vom Hauptwohnsitz arbeiten mußten.):
"Bei Durchsicht der Unterlagen und in Einzelgesprächen bin ich auf ein Anspruchsdenken gestoßen, daß mir die Spucke wegblieb."
Die Magdeburger Volksstimme vom 31. Januar schüttet hämisches Lob aus über die Reformruinen der Bundesregierung:
"Da sage noch einer, die Bundesregierung bewege sich nicht. Sie bewegt sich. Bei der Reform der Pflegeversicherung zum Beispiel. Und zwar hin und her."
Moorhuhnjagd
Im Klange sind sie alle gleich:
Der Moor von Schillers Räubern,
das Moor als stockversumpfter Teich,
den man vergaß zu säubern,
der Mohr, der artig gehen kann,
- im Fiesco, auch von Schiller -
sowie Venedigs Mohrenmann,
der würgerische Killer.
Die Briten sprechen Moor wie "Mur",
weil "more" ja "mehr" bedeutet,
und "moor" - ob Moor, ob Mohr -- wird nur
verheizt und ausgebeutet.
Recht britisch auch wird Hoon statt "Hohn"
zum Hohn wie "Huhn" gesprochen.
Ist er der Mohr und geht - als Lohn
für Bluff, mit Blair verbrochen?
Nicht Mohr-Hoon wird gejagt! Doch wer
wird denn zu Schimpf und Schaden
anstatt der Böcke Bush und Blair
als Sündenhuhn beladen?
Vielleicht, wer eines Krieges Grund
im Kämmerlein erdichtet?
O nein, es trifft den armen Hund,
der drüber was berichtet!
Ein Lord bleibt immer Patriot,
das läßt gut verstehen,
denn wer es nicht ist, der ist tot,
an Kelly war s zu sehen.
Der Suren Hohn von fern ergänzt
das Fazit der Parabel:
Die Moorhuhnjagd ist nicht begrenzt
auf Sümpfe rund um Babel ...
Gonzalo de Braganza |
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