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Über den skandalträchtigen Rücktritt des VW-Personalchefs und Kanzlerberaters Peter Hartz und die Folgen für den Kanzler schmunzelte die Frankfurter Allgemeine am 9. Juli:
"Kann es für Bundeskanzler Schröder noch dicker kommen? ... Eine Hartz-Affäre mitten in den Vorbereitungen auf die Neuwahl ist fast das Schlimmste, was Schröder zustoßen konnte ... Nur noch eins kann für ihn schlimmer werden: wenn ihn der Bundespräsident zwingen sollte, mit Hartz I bis IV weiterzuregieren."
Ziemlich kläglich nennt Parteienforscher Franz Walter im Spiegel vom 11. Juli Schröders Flucht aus der Macht:
"Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag sind doch klar. Die Union hätte zudem nicht alles im Bundesrat blockieren können, weil ihre Klientel erwartet, daß etwas geschieht. Die nächsten zwölf Monate hätten Regierungskunst verlangt, und davor hat sich Schröder gedrückt. Vor dem Hintergrund, daß er sonst gern den kraftvollen Macher gibt, finde ich das ziemlich kläglich."
Die scheidende grüne Vizepräsidentin des Bundestages, Antje Vollmer, sieht Oskar Lafontaine auf dem persönlichen Holzweg. Über den Mann, den sie ihren Freund nennt, sagte sie der Süddeutschen Zeitung vom 8. Juli:
"Lafontaines Illusion liegt aber auch darin, daß er noch nicht weiß, was für ein Milieu die PDS prägt und daß das mit ihm als westdeutschem Linken und Alternativen absolut unverträglich ist."
Sind die knapp 57 Prozent Zustimmung für die EU-Verfassung in Luxemburg wirklich der große Sieg in dem kleinen Land, den die EU so dringend gebraucht hatte? Nein, meint das Luxemburger Wort vom 11. Juli, denn:
"Nach dem schweren Gewicht, das ... Politik und Presse vereint in die Waagschale des Ja geworfen hatten, dürfte das Abstimmungsresultat ... hinter den Erwartungen zurückbleiben. Von den Luxemburgern hatte man sich hier und im Ausland sicher mehr erwartet."
Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und spätere CDU-Bundestagsabgeordnete Rainer Eppelmann ist vom Abriß des Mauermahnmals am Checkpoint Charlie entsetzt:
"Die schlimmen Bilder sind eine Blamage für Berlin."
Hartz Null
Das Pech aus Kohlenteer ist schwarz,
es schmiert und läßt sich streichen,
das Pech von Bäumen nennt man Harz -
es pickt und pappt desgleichen.
Hineinzutappen, das ist Pech,
denn immer bleibt was kleben,
und "Škoda" - "schade" - sagt der Tschech ,
wenn s schon passiert ist eben.
Nicht richtig schwarz, nur schokobraun
und mit Bikinis, engen,
sind Rios Maiden anzuschaun -
doch bleibt auch da was hängen:
Mit feilem Kundendienst geschmiert
schlampampen rote Räte!
Indes kassieren ungeniert
die Bosse schwarze Knete.
Bei Kraft durch Freude harzt es nicht
aus Kiefern oder Tannen -
da scheint selbst Hartz nicht wasserdicht!
Kurz: Piëch, Pech und Pannen.
So hat, wer Škoda hat, den Spott,
denn "Škoda" heißt auch "Schaden",
und leben manche allzu flott,
geht letztlich vieles baden ...
Gonzalo de Braganza |
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