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"Manchmal habe ich den Eindruck, was die Amerikaner an Patriotismus zuviel haben, haben wir zuwenig."
Antje Vollmer (Grüne), Bundestagsvizepräsidentin, in der Zeit vom 23. Januar
"Das Thema Irak-Konflikt isoliert Britannien in Europa zunehmend. Es erstickt Britanniens Stimme, verringert Britanniens Einfluß und wirft Fragen zur Europa-Treue unseres Landes auf. Es hat auch geholfen, der erlahmenden deutsch-französischen Allianz neues Leben einzuhauchen und auf diese Weise annähernd sechs Jahre britischer Diplomatie zunichte gemacht."
Die britische Tageszeitung The Independent vom 24. Januar
"Die Auffassung, daß die zentral-asiatischen Staaten den USA näher stehen als die Mitglieder der EU in partnerschaft lichen, selbstbewußten Demokratien, dürfte selbst in den USA umstritten sein"
Karsten Voigt (SPD), Koordinator für die deutsch- amerikanische Zusammenarbeit, in Welt-online vom 23. Januar
"Wenn ein Land nicht mit uns übereinstimmt - zum Teufel."
Donald Rumsfeld, US-Verteidigungsminister, zur deutschen und französischen Haltung im Irak-Konflikt
"Daraus kann sich durchaus eine Art europäische Partnerschaft in außenpolitischer Führung zwischen Frankreich und Deutschland entwickeln. Das ist eine Chance für Deutschland. Wir können sie nutzen, wenn wir bereit sind, auch die damit verbundene Verantwortung zu tragen und unsere wirtschaftliche Kompetenz wiederzugewinnen. ... Aber Verständnis (in den USA) dafür, daß der Bundeskanzler heute seine Außenpolitik an den Bedürfnissen einer Landtagswahl mißt, kann man ... kaum erwarten."
Kurt Biedenkopf (CDU) bis 2002 sächsischer Ministerpräsident, in der Welt vom 27. Januar
"Im Weißen Haus hat man verstanden, daß der ,Kredit vom 11. September als Folge der Terror-Anschläge weltweit verspielt ist. Viele Staaten der Welt sehen keineswegs eine Notwendigkeit, Bagdad zu bombardieren. Dort wurde weder Osama bin Laden gesichtet, noch hinterließ die Terrororganisation Al Kaida sichtbare Spuren. Die Verbündeten Washingtons finden immer weniger Gefallen am Alleingang der US-Regierung, die keine andere Meinung hören mag und alles auf ihre Militärstrategie ausrichtet."
Die russische Tageszeitung Kommersant vom 27. Januar
Der Blockadebrecher
Wer "Reemtsma" hört, der denkt dabei
an Qualm und andre Quälerei,
doch wird, woran man Anstoß nimmt,
vom Lebensalter mitbestimmt:
Den Greisen ist noch gut bekannt,
daß Hitlers Heereslieferant
mit Nikotin den Hunger schlug, -
für viele war s der letzte Zug.
Die Jungen wieder - links und gut -
erfaßt polit-korrekte Wut
auf Alte, die man so beherzt
mit Mogelbildern angeschwärzt.
Nun hör ich, Reemtsmas Räucherkram
ging trotz Embargo an Saddam!
Aus Haß? In Freundschaft? Als Reflex?
Moral ist eben sehr komplex ...
Gonzalo de Braganza |
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