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"Meck-Pom" kleiner als Hamburg?
Der Bevölkerungsrückgang in den Ländern der ehemaligen DDR setzt sich fort. Sachsen-Anhalt schmolz im Jahre 2002 mit über einem Prozent am stärksten. Meck-lenburg-Vorpommern unterschreitet in diesem Jahr aller Voraussicht nach eine psychologisch wichtige Marke: Von Januar bis Dezember 2002 schrumpfte die Bewohnerschaft um 15.000 auf nur noch 1.745.000. Sollte sich dieser Trend im laufenden Jahr fortsetzen, hätte "Meck-Pom" Ende 2003 weniger Einwohner als Hamburg (letzter Stand März 2003: 1.731.000, Tendenz bis dahin steigend) und den Stadtstaat somit als drittkleinstes Bundesland abgelöst.
Polen in die Platte
Mit dem Zuzug von Polen will der Oberbürgermeister von Frankfurt/Oder, Martin Patzelt (CDU), dem grassierenden Wohnungsleerstand in seiner Stadt entgegenwirken . Frankfurts Einwohnerzahl sank seit 1989 von 87.000 auf nur mehr 68.000. Bislang dürfen Polen nicht über die Oder ziehen, da sie mit festem Wohnsitz auch Sozialansprüche in der Bundesrepublik erwürben. Patzelt will nun eine Sondergenehmigung erwirken, um den Zuzug auch ohne die Zuerkennung von Sozialrechten zu ermöglichen. Die Alternative zur Ansiedlung wohnungssuchender Polen sei der großflächige Abriß der besonders zahlreichen Plattenbauten.
SPD-Politiker will "Mein Kampf" lesen
Schon vor Beginn des landesweiten mecklenburg-vorpommerschen "Jugendfestivals Prora 03" an diesem Wochendende im ehemaligen KdF-Bad auf Rügen sorgte der 26jährige SPD-Landtagsabgeordnete Mathias Brodkorb für beträchtlichen Wirbel. Der Rostocker Philosophiestudent hatte angekündigt, auf dem Festival öffentlich aus Hitlers "Mein Kampf" vorlesen zu wollen. Da stehe soviel "belangloses" und "unsinniges Zeug drin", daß man die "Geheimniskrämerei" um das Buch endlich beenden solle, so Brodkorb. Der CDU-Abgeordnete Michael Ackermann griff Brodkorb, der seit 1998 auch Landesvorsitzender der Jungsozialisten in der SPD ist, wegen des Lesevorhabens scharf an. Der Chef der SPD-Fraktion im Schweriner Landtag, Schlotmann, verteidigte hingegen dessen Vorhaben.
Mathias Brodkorb wurde 1977 in Rostock geboren, reiste jedoch 1987 nach Österreich aus und kehrte erst 1992 in seine Heimat zurück, wo er sich 1994 der PDS anschloß. Seinen Wechsel in die SPD begründet der überzeugte Vegetarier vor allem damit, daß die Partei keine Zukunft mehr habe. Zur Politik hätte ihn, so ist seiner Internetseite zu entnehmen, die Lektüre der Werke von Marx, Engels und Lenin gebracht. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist der Kampf gegen Rechts. In einem 2002 im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung verfaßten Papier versucht Brodkorb vor allem, auch solche Positionen als "rassistisch" zu brandmarken, die lediglich kulturelle Unterschiede sowie die besonderen Konfliktpotentiale "multikultureller" Gesellschaften zum politischen Thema machen. |
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