|
Die alte Speicherstadt im Hamburger Freihafen ist schon lange nicht mehr das, was sie einmal war. Schon lange duftet es dort nicht mehr nach Tabak, Kaffee oder Tee. Von den drei K für Kontor, Kaffee und Kelim sind allenfalls der Kelim und andere Teppichsorten übriggeblieben. Seit einigen Jahren bestimmen stattdessen Kommunikation, Kreativität und Kultur das Gesicht der Speicherstadt. Werbeagenturen und Firmen rund um die IT-Branche haben in den alten Speichern und ehemaligen Kontorräumen eine Heimstatt gefunden. Doch geht es nicht nur um den schnöden Mammon, auch Kultur wird großgeschrieben. So ist in den ehemaligen Räumen des Kaffeeimporteurs J. J. Darboven derzeit eine Ausstellung zum Thema „WeinArchitektur“ zu sehen. Unter dem Titel „Vom Keller zum Kult“ wird anhand von Fotografien und Plänen gezeigt, wie sehr sich die Weinlandschaft geändert hat. Vorbei die Zeit der modrig riechenden Keller mit den uralten Weinfässern, vorbei auch die idyllisch anmutenden Weingüter. Mit den jungen Winzern ist auch oft eine neue Einstellung gegenüber der modernen Architektur gekommen. So unverwechselbar und einmalig wie der Wein, den sie produzieren, sollen auch die Gebäude sein, in denen er hergestellt wird. Beispiele vornehmlich aus Österreich, aber auch aus den USA und Italien zeigen diese erstaunliche Wandlung. Selbstbewußt interpretieren die Architekten die heutigen Anforderungen, ohne dabei die Tradition zu verletzen.
Die Ausstellung des Architekturzentrums Wien „WeinArchitektur. Vom Keller zum Kult“, Alter Wandrahm 10, 20457 Hamburg, täglich von 10 bis 20 Uhr, bis
2. September; Eintritt 5 / 3 Euro; vom 5. September bis 26. November wird sie im deutschen Architektur Museum, Schaumainkai, Frankfurt / Main, gezeigt, anschließend in New York. |
|