Wenn Senioren forschen

Opa fährt jetzt ohne Hut“, schrieb ein Kollege kürzlich in einem Wochenblatt und machte darauf aufmerksam, daß ältere Menschen es inzwischen vorzögen, bequeme Autos zu kaufen, die sowohl ihren Bedürfnissen entsprächen, sie aber auch jung erscheinen ließen. Komfort und Aussehen seien wichtig, aber auch elektronische Hilfen wie Nachtsichtsysteme und Abstandshilfen.

Ältere Menschen wollen die normale Technik nutzen, keine Sonderwege gehen, schließlich sind nicht alle der 20 Millionen Senioren in ihren Fähigkeiten eingeschränkt oder behindert. Nicht zu viele Knöpfe, übersichtlich

e Anordnung, eine Bedienungsanleitung, die man auch versteht, mit Bildern und nicht so vielen Fremdwörtern – das sind die Wünsche, die sicher nicht nur die Generation 50 plus hegt. Aber Vorsicht: Wer will mit „50 plus“ Produkte kaufen, auf denen der Vermerk „seniorentauglich“ prangt?

Eine Gruppe aktiver älterer Menschen ist in der „Senior Re-search Group“ (SRG) in Berlin seit fünf Jahren dabei, den meist jüngeren Spezialisten und Konstrukteuren in den Unternehmen Einblicke in die Welt der Generation 50 plus zu geben, damit sie diese Erfahrungen in die Produktentwicklung einbringen können. Denn nicht immer sind es die Einschränkungen des Alters beim Sehen oder Hören, sondern vielmehr der Wunsch nach übersichtlichen Funktionen, die berück-sichtigt werden sollten. Eine Untersuchung des „Instituts für Arbeit und Technik“ (IAT) in Gelsenkirchen hat übrigens ergeben, daß Senioren nach Abzug der Lebenshaltungskosten und anderer regelmäßiger Ausgaben durchweg mehr Geld zur Verfügung haben als der Rest der Bevölkerung. Bis zu einer Million Arbeitsplätze könnten entstehen, wenn die Industrie auf die Interessen und Bedürfnisse dieser Menschen eingehe, so das IAT. Man