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Gedungene Mörder nannte man sie einst, als Auftrags- oder Profikiller kennt man sie auf neudeutsch. Gestalten, die für Geld töten, anderen Menschen Qualen zufügen, ihnen Lebenszeit stehlen und Familien ins Unglück stürzen. Wird einer von ihnen bei der Ausübung seines schmutzigen Geschäfts oder bei Auseinandersetzungen mit der Polizei schwer verletzt, gar getötet, kräht kein Hahn danach.
Machen wir uns nichts vor: Wer mit tod- und elendbringenden Droge n wie Crack, Heroin oder Kokain „dealt“, zerstört ebenfalls Leben für Geld. Wie der 19jährige „Intensivdealer“ Achidi J. in Hamburg. Er sollte Brechmittel schlucken, um die bei Herannahen der Polizei eilig heruntergeschluckten „Crack“-Kügelchen (eine der teuflischsten Drogen überhaupt) zu erbrechen. 41 Stück - soviel wie noch nie bei einem Dealer in der Hansestadt - sollten schließlich herauskommen.
Der abgelehnte Asylbewerber aus Kamerun weigert sich, das Mittel wird ihm unter ärztlicher Aufsicht mit einer Magensonde eingeführt. Daraufhin erleidet J. einen Herzstillstand, das Hirn bleibt 30 Minuten ohne Sauerstoff. Der Mann ringt zur Stunde mit dem Tode.
Achidi J. war seit Februar schon fünfmal festgenommen worden. Eigentlich in Thüringen gemeldet, dürfte er gar nicht in Hamburg sein, kam aber nach jedem Abtransport zurück, um zu dealen.
Grüne und Ärztekammer fordern jetzt den „sofortigen Stopp“ der zwangsweisen Brechmittelverabreichung. Von „Bestürzung“ ist die Rede.
Innensenator Schill (PRO) und Justizsenator Kusch (CDU) indes wollen mit der Verabreichung fortfahren. Eine gute Nachricht. Irritieren tut vielmehr das heftige Mitgefühl, das eiskalten Typen wie Achidi J. von gewissen Kreisen entgegengebracht wird. Die richtige Abwägung von Opfer- und Täterinteressen solle wieder gewährleistet werden, heißt es aus dem Mitte-Rechts-Senat. Genau darum geht es. Elisa Wachtner
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