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Seine Musik war überall. Man hörte sie aus den Orchestergräben der großen Theaterbühnen und aus den ramponierten Klavieren der kleinen Kabarettkeller, sie erklang im festlich geschmückten Konzertsaal und im abgedunkelten Kino. Und anschließend auf der Straße ...", staunt Volker Kühn in seinem überaus informativen Beitrag über den Komponisten Werner Richard Heymann (18961961) für den Katalog zur Ausstellung "Ein Freund, ein guter Freund" (96 Seiten, 40 Fotos, brosch., 14,80; ISBN 3 88331-037-9). Die Präsentation mit Noten- und Schriftautographen, Fotos, Dokumenten und seltenen Drucken aus allen Schaffensperioden des aus Königsberg stammenden Komponisten ist von der Berliner Akademie der Künste, die den Nachlaß des Ostdeutschland betreut, erarbeitet worden und kann jetzt vom 15. Juni bis 23. Juli im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, besichtigt werden.
Längst sind sie zu Evergreens geworden, seine unsterblichen Melodien. Jetzt auch zu hören auf der duophon-CD (01893) Das muß ein Stück vom Himmel sein (30 DM) mit Scarlett O & ,the little big band (als Gast Steffen Mensching). Oder auf Das gabs nur einmal (2 CDs mit Originalaufnahmen. edel records 0014612 TLR, 29,80 DM). Wer kennt sie nicht, die schwungvollen Melodien von "Ein Freund, ein guter Freund", oder "Das gabs nur einmal, das kommt nicht wieder", oder "Das ist die Liebe der Matrosen"? Dabei hatte Heymann gar kein Schlagerkomponist werden wollen. Seine ersten größeren Kompositionen waren Vertonungen einiger Verse seines 1915 bei Soissons gefallenen Bruders Walther. Auch für ernste Stummfilme wie etwa Murnaus "Faust" oder Fritz Langs "Spione" schrieb Heymann die Musik. In Erinnerung aber blieben seine Evergreens bis heute.
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