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Inwieweit planen Königsbergs bundesdeutsche Partnerstädte Kiel, Rostock, Bremerhaven und Berlin-Lichtenberg die bevorstehende 750-Jahrfeier der Pregelmetropole zu unterstützen? Auf diese Frage antwortete der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Königsberg, Cornelius Sommer, in einem Interview mit der russischen Tageszeitung Komsomolskaja Prawda, er habe Kenntnis von Vorschlägen zur Verschönerung von Parks und Plätzen sowie zu weiteren Projekte n dieser Art. Im Laufe der nächsten acht Monate rechne er jedoch noch mit weiteren Ideen. Vorschläge zur Jubiläumsfeier gebe es darüber hinaus auch von anderen bundesdeutschen Städten, die nicht Partnerstädte Königsbergs seien.
Als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland interessiere ihn, wie die ersten Tage der Feierlichkeiten ablaufen werden. Ihm sei bekannt, daß der erste Tag der Stadt gewidmet werden solle, der zweite der Heimat und der dritte Europa. Jedoch sei noch nicht bekannt, wer an der Feier teilnehmen und wie genau alles vonstatten gehen solle.
Auf die Frage von Komsomolskaja Prawda, ob er sich vorstellen könne, daß die Bundesrepublik ein Fußball-Freundschaftsspiel zwischen Profimannschaften Rußlands und der Europäischen Union organisiert, wie es der Königsberger Bürgermeister Jurij Sawenko kürzlich vorgeschlagen hatte, antwortete Sommer, daß ein Freundschaftsspiel auf so hoher Ebene wohl kaum stattfinden könne, weil die Termine der Fußballvereine meist schon Monate im voraus verplant seien, aber ein Freundschaftsspiel zwischen jungen Hobbyfußballern beider Partnerstädte aus Anlaß des Jubiläums halte er für realisierbar.
Die Komsomolskaja Prawda nutzte das Interview, um außer nach der 750-Jahrfeier auch danach zu fragen, wie der Generalkonsul die ersten zehn Monate seiner Amtszeit in Königsberg beurteilt. Diese Frage könne er leicht beantworten, meinte Sommer, da weithin bekannt sei, wie er lebe und arbeite. Bezüglich der Unterbringung des Konsulats in einem geeigneten Gebäude gebe es bis heute keine Lösung, weil man die Entscheidung aus Moskau abwarten müsse. Die Arbeit selber falle ihm nicht schwer, weil die Menschen ihm freundlich begegneten. Viele suchten gar den Kontakt zu ihm und seinen acht deutschen und drei russischen Mitarbeiter.
Ein Problem sei nach wie vor, deutsche Investoren für die Russische Föderation insgesamt und für das Königsberger Gebiet im besonderen zu interessieren. Schon die Tatsache, daß es für ein bundesdeutsches Konsulat so schwierig sei, ein geeignetes Gebäude zu finden, schrecke viele Investoren ab. Ob es ihnen nicht genauso ergehen würde, lautete die Gegenfrage des bundesdeutschen Diplomaten, mit der er dieses kritische Kapitel abschloß. Im übrigen, so fuhr er versöhnlich fort, sei die Arbeit des Konsulats zufriedenstellend.
Nach der Parallele befragt, daß sein Onkel an der Albertina studiert hat und sein Konsulat vorübergehend im Hotel "Albertina" untergebracht ist, antwortete Sommer abschließend, daß dieses reiner Zufall sei.
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