|
Einreise erschwert
Ab dem 1. Mai dieses Jahres wird die Republik Lettland Bürgern aus GUS-Staaten kein Visum mehr für Privatreisen oder Kuraufenthalte ausstellen. Einreisewillige aus diesen Staaten benötigen dann zunächst eine Einladung, die von der lettischen Einwohnermelde- und Einwanderungsbehörde bestätigt werden muß, sowie eine Krankenversicherungspolice. Diese Entscheidung begründet Lettland damit, daß bei der bisherigen Regelung die wirklichen Absichten von Einreisenden nicht ermittelt werden konnten und sie nicht den EU-Normen entsprächen. Allerdings soll die Möglichkeit des Erhalts lettischer Einladungen durch die Einwanderungsbehörde oder das Außenministerium beschleunigt und vereinfacht werden. Einladungen würden dann gegen eine geringe Gebühr ausgestellt. Zeitungsmeldungen zufolge will man daneben aber auch über ein Gesetzespaket zur Einführung von Einreiseerleichterungen nachdenken, das wieder die Möglichkeit für die Ausstellung lettischer Visa ohne Einladung enthalten soll.
Mehrheit verfehlt
Die Duma des Königsberger Gebiet es hat einen Gesetzentwurf, in dem das Verbot einer Rückbenennung der Pregelstadt in "Königsberg" gefordert wurde, in erster Lesung abgelehnt. Wie ein Korre- spondent der Nachrichtenagentur "Rosbalt" bekanntgab, stimmten nur 152 Abgeordnete für den Entwurf, wohingegen mindestens 226 Stimmen für eine Annahme nötig gewesen wären. Der Initiator für den Gesetzentwurf, Waldimir Jeschikow, sah in der Rückbenennung Königsbergs eine Schmälerung der Rechte und der Würde der Exklavenbewohner.
Vorausgegangen war ein Antrag der Bürgerinitiative "Für Königsberg" im Juli 2002, der Stadt anläßlich des bevorstehenden 750jährigen Jubiläums ihren historischen Namen offiziell zurückzugeben. Der Sprecher der "Für Königsberg"-Initiative, Jurij Nuschtaew, hat wenig Verständnis für die Haltung der russischen Bürokraten. "Das Beharren auf der Festlegung rein russischsprachiger, sprich sowjetischer, bürokratischer Ortsbezeichnungen führt zu einem gefährlichen Widerspruch zu der wirklichen, traditionell multinationalen Kultur Rußlands und unserer Region", erklärte Nuschtaew.
Neu aufgestellt
Auf dem Gelände des Deutschen Vereins "Tannen" in der Osteroder Herderstraße ist das zum Dreikai-serbrunnen gehörende Granitdenkmal aufgestellt worden. Ob es später an seinen ursprünlichen Standort auf dem Markt, dem heutigen Plac Tysiaclecia, zurückkehrt, muß die Zukunft zeigen.
Der aus der Kaiserzeit stammende Granitobelisk mit seinem dazugehörigen Brunnen verdankt sein Entstehen dem zweifachen Wechsel an der Spitze Preußens und des Deutschen Reiches im Jahre 1888 und einer Initiative des Osteroder Bürgermeisters Albert Elwesopeks. Das Werk überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Anschließend entfernte jemand die bronzenen Kaiser-Reliefs aus dem Obelisken. Sie fehlen bis heute. Ende der sechziger Jahre ließ der damalige Bürgermeister die Granitspitze entfernen. Sie landete auf einem Lagerplatz. Auf den Sok-
kel wurde an ihrer Statt eine Betonskulptur errichtet, die drei auf einem Plateau tanzende Seejungfern zeigt und dort bis zum heutigen Tage steht. |
|