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Bundeskanzler Schröder hat sich geweigert, eine Resolution des "Arbeitskreises Deutsche Zwangsarbeiter" (AKDZ) vergangene Woche in Berlin entgegenzunehmen. Nicht einmal ein Abgesandter des Kanzleramtes war für die Opfervertreter, unter ihnen zahlreiche ehemalige Zwangsarbeiter, zu sprechen. AKDZ-Sprecher Rudi Pawelka übergab die Resolution daraufhin einem wachhabende n Grenzschutzbeamten am Tor des Gebäudes
In der Resolution fordert der AKDZ u. a. eine "Entschädigung in Form einer humanitären Geste als Würdigung ihrer Leiden" an die deutschen Zwangsarbeiter. Der Arbeitskreis, dem neben der Freundeskreis Ostdeutschland () acht weitere Freundeskreisen sowie der "Bund der stalinistisch Verfolgten" angehören, hat aus der Millionenzahl der Betroffenen bereits rund 100.000 Einzelschicksale erfaßt. Im Unterschied zu den Zwangsarbeitern des NS-Regimes hätten rund 500.000 noch lebende Betroffene bislang keine angemessene Entschädigung erhalten. Sie sind sogar deutschen Nichbetroffenen gegenüber im Nachteil, da sie im Lager keine Rentenansprüche erwerben konnten wie ihre in Freiheit befindlichen Landsleute.
Den Kanzler schert dies alles offenbar wenig. Auf schriftliche Anfragen hat die Bundesregierung mit zum Teil hanebüchenen Ausflüchten reagiert. Etwa jener, wie Rudi Pawelka in Berlin ausführte, daß das Schicksal der deutschen Zwangsarbeiter "im NS-Unrecht seine Wurzeln habe" und ihre Entschädigung "die versöhnliche Geste durch den Entschädigungsfonds für NS-Opfer relativiere". Auf diese Weise werden deutsche Opfer, die Rede ist von mindestens 1,6 Millionen, pauschal für das NS-Regime in Haftung genommen. Zahllose unter ihnen waren Kinder im Alter von zehn, zwölf Jahren. Auch wendet Berlin ein, daß die damals Drangsalierten heute in die "Gesellschaft integriert" seien und keine Hilfe mehr benötigten. Seelische und körperliche Spätfolgen werden ignoriert, zudem werden NS-Opfer trotz "Integration" selbstverständlich entschädig |
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