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Wie sehr der italienische Ministerpräsident Berlusconi angeschlagen ist, läßt sich an einem viel zu wenig beachteten Detail ermessen: seiner bedingungslosen Anbiederung an die USA - und an Israel. Sehr zum Ärger der italienischen Richter machte er während des jüngsten Verfahrens gegen sich sogar einen Kurzbesuch im Nahen Osten, wo er mit Sharon konferierte. Das geplante Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Abbas kam nicht zustande, weil dieser verlangt hatte, Berlusconi solle auch Arafat treffen - das "Kaltstellen" von Arafat ist bekanntlich ein Meilenstein der "Road Map". Darüber hinaus forderte Berlusconi in einem Exklusiv-Interview mit "Haaretz" die Aufnahme Israels in die EU. Er weiß natürlich, daß man in Washington und Tel Aviv seine Taktik durchschaut. Aber er weiß auch, daß man mit den richtigen Verbündeten seine Kritiker leicht in den Geruch von Antiamerikanismus und Antisemitismus bringen kann. So oder so leistet er einer neuerlichen Machtübernahme der italienischen Linken Vorschub. RGK |
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