|
Persönlich nehme ich an, vielleicht werden es auch manche von Euch so wahrnehmen, liegt der Sinn dieser Ausstellung in ihrem Geist, ihrem reichen Inhalt, den jeder aus seinem eigenen Blickwinkel betrachten kann", betonte der in der polnisch-tschechischen Grenzregion lebende Tscheche Zdenek Mateiciuc in seiner Ansprache zur Präsentation "Fotos aus dem Altvatergebirge" im Museum für schlesische Landeskunde in Königswinter.
Bis zum 21. März dieses Jahres ist die Auswahl von rund 80 Foto-Abzügen des Fotografen Gustav Ulrich aus Reutenhau im Eichendorffsaal von Haus Schlesien zu sehen. Auf der Suche nach den deutschen Spuren in der Geschichte seiner Heimat ist es dem engagierten Unternehmer aus Odrau (Odry), Zdenek Mateiciuc, gelungen, dieses umfangreiche, rund 100 Jahre alte fotografische Werk aufzuspüren. In mühevoller Rekonstruktionsarbeit erschloß er die Zusammenhänge zwischen der abgebildeten Region des Altvatergebirges und der Familie des 1860 geborenen und 1932 verstorbenen Fotografen Gustav Ulrich.
Der in gutem Zustand erhalten gebliebene fotografische Nachlaß gibt ein lebendiges Zeugnis von der Landschaft, dem Leben und Arbeiten um die Wende zum 20. Jahrhundert in der reizvollen Region des mährischen "Altvaterlandes" im heutigen Tschechien. Auf vielen Aufnahmen sieht die damalige Welt fast wie eine Idylle aus, doch das täuscht. Für die meisten Menschen war es nämlich ein Leben voll schwerer Arbeit und Entsagungen.
"Dem Andenken unserer Landsleute und unserer gemeinsamen Heimat in Böhmen, Mähren und Schlesien" widmete Mateiciuc sowohl die Präsentation als auch den ergänzenden Katalog.
"Diese zauberhaften Bilder, auf dem Glas alter Negative vor hundert und mehr Jahren festgehalten, fotografierte Gustav Ulrich nicht nur mit seinem Fotoapparat, sondern vor allem mit seinem Herzen", schrieb der Ausstellungsgestalter im Katalog. DG
Er verstand es, die "einfachen" Menschen und deren Alltagsleben festzuhalten: Porträt des Fotografen Ulrich um 1885. |
|