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Stadt der Schande

 
     
 
Wer eine x-beliebige Hauptstadt dieser Welt besucht, den begrüßen allerorten die Heldengedenkstätten der jeweiligen Nation. Stolz zeigen die Einheimischen ihre Großen der Geschichte vor. Manchmal mag auch ein selbstkritischer Satz dazwischenrutschen, etwa, daß jener Heros auch ein übler Sklaventreiber war und bei seinen Siegen nicht immer ritterlich vorgegangen ist. Aber das bleibt Nebensache.

In Berlin ist alles anders: Das größte Denkmal der Stadt wird demnächst fertig - und ist gar keines, sondern ein Mahnmal, das Holocaust-Mahnmal nämlich. Daneben gibt es über 70 weitere NS-Mahnmale. Nicht der Ruhm oder das Martyrium des eigenen Volkes, sondern seine Schande ist es, die Berlin dem Besucher gleichsam entgegenbrüllt.

Jetzt sollen abermals 40 Millionen Euro für die Ausweitung der Gedenkstätte "Topographie des (NS-)Terrors" aufgebracht werden, da platzte der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus endgültig der Kragen. Die Christdemokraten protestieren und wollen das Geld lieber in die verrottenden Schulen und Sportstätten der bankrotten Stadt stecken. Die Gegner werfen der Union nun Geschichts
vergessenheit vor, voran die Polit-Pensionäre Hans Koschnick (SPD) und Hanna-Renate Laurien (CDU). Offenbar ist ihnen das Urteil, das Berlin der Welt über Deutschland mitteilt, noch bei weitem nicht vernichtend genug. 
Elisa Wachtner
 
     
     
 
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