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Nein, Humor haben sie überhaupt nicht, die politisch korrekten Volksbeglücker, die derzeit den Hamburgern einreden wollen, die Hansestadt brauche dringend ein neues, "demokratischeres" Wahlrecht. Als ich einem besonders eifrigen Unterschriftenlisten-Aktivisten ant- wortete "Nein, danke, ich bin Schriftsteller, kein Unterschriftsteller", fiel die Reaktion beängstigend aggressiv aus. Durch Formulierungen am Rande der verbalen Nötigung fielen auch andere Wahlrechts-Aktivisten auf - und durch alle möglichen eher unhanseatischen Dialekte. Recherche n des Hamburger Abendblatts bestätigten: In der Wahlrecht-Drückerkolonne sind die (wahlberechtigten) Einheimischen in der Minderheit; Unterschriften fürs Volksbegehren wurden gesammelt u. a. von Punks aus Bayreuth, einem Kochbuchautor aus Ulm, einer Studentengruppe der Berliner Freien Theaterschule, Demo-Reisenden aus Leipzig und Dresden sowie zwei komplett angereistenen Schulklassen aus dem Allgäu.
Nina Schulte |
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