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Besoffene (deutsche) Schüler mit Bier in der Hand bepöbeln die Passanten im Einkaufszentrum "Schönhauser-Allee-Arkaden". Junge Berufsdemonstranten in "Antifa"-Hemden lungern im Szene-Kiez Prenzlauer Berg herum. Kein schöner Anblick.
Vergangenes Wochenende war Ausnahmezustand im Nordosten von Berlin. Den ganzen Tag war der Verkehr behindert, wurden Busse und Bahnen in Pankow umgeleitet. Der Grund waren Demonstrationen wegen eines Moschee baus in Pankow.
"Pankow" - schon der Name sagt alles. Pankow war DDR-Führung, war SED-Staat, war Ost-Berlin. Pankows Bürgermeister Burkhard Kleinert gehört der Linkspartei an. Wem sonst?
Bisher war Pankow stabil. Aber jetzt kommt Leben in den Laden. Die "Ahmadiyya Muslim Gemeinde" plant in der Tiniusstraße im Stadtteil Heinersdorf eine Moschee. Auf einem 4700-Quadratmeter-Grundstück sollen Minarette errichtet werden. Da habe man freien Blick nach Osten, heißt es seitens der Gottesbrüder. Laut Verfassungsschutz handelt es sich bei der Vereinigung um eine Gruppe, die als Missionsbewegung den Islam über die ganze Welt bringen und deshalb auch überall Moscheen bauen will.
Baurechtlich sei alles in Ordnung, winkt der CDU-Bezirksstadtrat ab. Religionsfreiheit gelte auch in Pankow, dachte sich der Bezirksbürgermeister. Sie nickten das Vorhaben einfach durch. Doch da haben sie die Rechnung ohne ihre Bürger gemacht.
Die Pankower sind empört. In wütenden Briefen fragen jetzt die Anwohner, nachdem der Plan bekannt geworden ist, was eine Moschee in Pankow zu suchen habe. Sie schreiben Briefe, besuchen die Bezirksversammlung.
Im Westen würde sich nach 30 Jahren Zwangsintegration niemand mehr darüber aufregen. Aber die "Ossis" begehren jetzt auf gegen die Monstermoschee. Ausgerechnet im atheistischen Ostteil, in dem die Mehrheit der Bürger höchstens zu einem Konzert eine christliche Kirche aufgesucht hat. Die meisten haben nie eine von innen gesehen.
Sie reagieren, wie sie es von früher kennen - aus der Ostzeit: nur nicht die wahren Absichten preisgeben! Es gebe gar keine Moslems in Pankow, lautet ihre verdutzte Anmerkung. Also was sollen wir mit einer Moschee?
Sie sind sehr böse wegen des Gotteshauses, befürchten Missionierungsversuche, befürchten einen höheren Ausländeranteil, der unweigerlich folgen würde. Migrationsprozesse heißt das neudeutsch. Sie haben Angst vor der "Rütli-Schule" (der Name ist bereits zum allgemein verstandenen Schlagwort geworden, der weit mehr faßt als eine bislang kaum bekannte Hauptschule - so schnell ging das noch nie).
Und deswegen demonstriert die NPD gegen die Moschee, wegen der NPD wiederum kommt die Antifa. Und die Bürger sitzen verschüchtert in ihren Wohnzimmern. Ihnen dämmert: Das ist erst der Anfang. |
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