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Die drei in den USA lebenden Caner-Brüder verloren schon als Jugendliche ihren türkischen Vater. Doch der Grund hierfür war nicht der Tod des Vaters, sondern die Konvertierung der Brüder zum Christentum, woraufhin der Vater seine Kinder verstieß. Zwei der Brüder, Ergün und Emir, Autoren des Buches "Islam ohne Schleier. Ich war Muslim - was ich glaubte" studierten sogar christliche Theologie und arbeiten jetzt als Professoren an amerikanischen Universitäten. Anlaß, dieses Buch zu verfassen, war für die beiden Autoren der 11. September 2001. Schon lange wunderten sie sich darüber, daß ihre christlichen Mitmenschen den Islam als eine gleichgeartet friedliche Religion wie die ihre auffaßten, doch die ehemaligen Koranschüler behaupten, daß dem nicht so sei. Detailliert erklären sie dem Koran-Unkundigen die islamisch e Religion, erzählen vom Leben des Propheten Mohamed, gehen auf seine Nachfolger und Schüler ein und zeigen, wozu der Koran sowie Sunna und Hadith den Gläubigen anleiten.
Die durchaus gut verständlichen Ausführungen, die mit erlebten Alltagsgeschichten zum Thema Islam eine belebende Note erhalten, sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Hier sprechen zwei Männer, die in ihrer neu angenommenen Religion sehr extrem verwurzelt sind und leider die Schwächen des eigenen Glaubens verschweigen, hingegen die des Islams übersteigert darstellen. Zusätzlich interessant ist an dem Buch der Caner-Brüder das zwischen den Zeilen herauszulesende Religionsverständnis in den USA, das dem unseren keineswegs gleicht. Fritz Hegelmann
Ergün M. Caner, Emir F. Caner: "Islam ohne Schleier. Ich war Muslim - was ich glaubte", Brunnen Verlag, Gießen 2003, broschiert, 256 Seiten, 14,95 Euro |
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