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Vor einigen Tagen wurde auf dem Leipziger Südfriedhof ein Denkmal eingeweiht, das an einen Mann erinnert, dessen Name sich bis heute mit dem Reichstagsbrand 1933 verbindet. Sein Name: Marinus van der Lubbe. Der damals 24jährige wollte unter anderem ein Fanal gegen den Nationalsozialismus setzen, der gerade erst seit einigen Tagen die Regierung übernommen hatte. Er wurde vor 60 Jahren hingerichtet.
Den Gedenkstein hatte die Leipziger PDS-Fraktion bereits im Oktober 1997 im Stadtrat mit den Stimmen der SPD durchgesetzt. Als Ausgleich dafür, daß der Vorplatz vor dem ehemaligen Reichsgericht nun nicht mehr nach dem früheren Chef der Kommunistischen Internationale und Mitangeklagten Lubbes, Georgi Dimitroff, benannt sein würde.
Warum nun dieses Denkmal? Lubbe war Rätekommunist. "Meine Meinung war", so Lubbe später, "daß unbedingt etwas geschehen müßte, um gegen dieses System zu zu protestieren." Nicht nur Antifaschismus, sondern vor allem Kampf gegen das parlamentarische System beherrschten van der Lubbe. Warum hätte er sonst den Reichstag angezündet und nicht das NS-Hauptquartier? Daß die PDS sich zu diesem Ziel bekennt, verwundert nicht. Aber daß die SPD dem zustimmt, ist bedenklich.
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