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Als kulturellen Brückenschlag über die Ostsee" wollte Hilde Michalski eine Ausstellung über die friedliche Revolution Estlands im Ostdeutschen Heimatmuseum Schleswig verstanden wissen. Die Kreisvorsitzende der Vertriebenen begrüßte bei der Eröffnung zahlreiche Besucher, insbesondere den Gastredner Wolfgang Börnsen.
Thema der gezeigten Bild- und Texttafeln, so Börnsen, seien die Ereignisse während der demokratischen Wende in Estland. Die Wanderausstellung wurde ihm als Vorsitzenden der AG Volkskundliche Sammlungen anläßlich eines Besuches von Repräsentanten des Kreises Tartu übergeben. Einer der
Höhepunkte der friedlichen Revolution sei ein Sängerfest auf dem Boden des zerstörten National museums von 1840 gewesen. Dabei sei die Nationalflagge Blau-Schwarz-Weiß erstmals wieder gezeigt worden, und die Esten hätten friedlich, aber nachdrücklich ihre Freiheit und Unabhängigkeit eingefordert
Börnsen dankte den ehrenamtlich Tätigen des Ostdeutschen Heimatmuseums, daß sie über den neuen Nachbarn an der Ostsee und in der Europäischen Union in Schleswig bildhaft informieren und zugleich zum Besuch des baltischen Landes auffordern wollten. Bei seinen Besuchen in Estland, so der Redner weiter, habe er bei den Menschen Freundlichkeit und Offenheit gespürt und eine "imponierende Europa- und Demokratiebegeisterung". Es lohne sich, Menschen und Landschaft näher kennenzulernen.
Einen Überblick der Geschichte Estlands und des Baltikums gab Peter v. Somogyi. Das kleine Land mit seinen 1,4 Millionen Einwohner sei über die Jahrhunderte von seinen Nachbarn, Schweden, Dänen, Deutschen, Russen und Polen, beeinflußt worden und habe auch unter deren Politik gelitten. Seit der Zeit der Hanse fühlen sich die Menschen als ein Teil Europas. Eine denkmalspflegerische Leistung sei der Wiederaufbau der historischen Innenstadt von Reval (Tallin) mit seinem Rathaus von 1370 und seinen mittelalterlichen Bürgerhäusern. Seit den ersten freien Wahlen 1990 versuche das Land Anschluß an Europa zu finden. Politisch sei dies mit dem Beitritt zur Europäischen Union gelungen. Hanns-Peter Arp
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