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Die Stadtgemeinschaft Allenstein trauert um Irmgard Falken, die am 28. März 2003 im Alter von 77 Jahren nach schwerer Erkrankung verstorben ist. Die vielfältigen Aktivitäten der temperamentvollen Kulturreferentin sind von allen Allensteinern, die ihre Heimat liebten und noch lieben, aber auch von vielen Bürgern der heutigen Stadt Allenstein/Olsztyn anerkennend angenommen worden.
Als nach dem zweiten Weltkrieg Irmgard Falken in Gelsenkirchen eine zweite Heimat fand, ist sie mit sehnsuchtsvollem Herzen ihrer geliebten Heimatstadt Allenstein verbunden und treu geblieben. Sie war viele Jahre gewähltes Vorstandsmitglied der Stadtgemeinschaft Allenstein, und nahezu zwanzig Jahre setzte sie ihre Kraft für die gestalterische und inhaltliche Qualität des "Allensteiner Heimatbriefes" in der Redaktion ein. Daß dieser Heimatbrief oft "Falkenbrief" genannt wurde, würdigt auch ihren Einsatz.
Ferner wurde ihre organisatorische und feinfühlende Handschrift in der Betreuung des Allensteiner Heimatmuseums "Der Treudank" in Gelsenkirchen vielen Besuchern sichtbar; dort werden auch in Zukunft die Bemühungen und Erfolge von Irmgard Falken spürbar bleiben.
Beruflich war Irmgard Falken als Lehrerin für Handarbeit und Kunsterziehung bis zu ihrer Pensionierung in Gelsenkirchen tätig. Daher rührt auch ihre beachtenswerte Fähigkeit als darstellende Künstlerin. Wer ihre Wohnung betrat, wurde bereits mit dem ersten Schritt über die Schwelle von einer Fülle ausdrucksstarker Bilder angezogen. In etlichen Ausstellungen ist ihr musisches Geschick von Kunstinteressenten lobend betrachtet worden.
Irmgard Falken war als Ostpreußin in ihrem ganzen Wesen von unserem Land geprägt. Mit steter Beharrlichkeit setzte sie ihre Meinung und Ansicht ein und häufig auch durch. Manche fürchteten in den Sitzungen der Stadtgemeinschaft ihren Durchsetzungswillen. Allen jedoch, die Irmgard Falken kennen-gelernt haben, werden ihr kämpferischer Einsatz für die Belange der Stadtgemeinschaft Allenstein und die tiefe heimatverbundene Liebe zu Ostdeutschland in Erinnerung bleiben.
Bewegend ist eine ihrer letzten Tätigkeiten. Für die Trauergäste auf dem Weg zu ihrer letzten Ruhestätte auf dem evangelischen Altstadtfriedhof in Gelsenkirchen hatte sie Blätter vorbereitet, die auf der Vorderseite den Text des Ostdeutschlandliedes trugen und auf der Rückseite ihre handschriftlichen Worte "Danke fürs Kommen".
Die Kreisgemeinschaft Allenstein aber verbleibt in der Trost gebenden Hoffnung: "Mors porta vitae!" Kurt Dzikus |
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