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Die Zusammenarbeit mit polnischen Museen am Unterlauf der Weichsel bildet einen der wesentlichen Schwerpunkte der kulturellen Arbeit des Westpreußischen Landesmuseums in Münster. Die politische Wende Anfang der 1990er Jahre brachte die Möglichkeit mit sich, dem Gedanken- und Ausstellungsaustausch mit polnischen Kultureinrichtungen neue Akzente zu verleihen und ihn kontinuierlich zu intensivieren und auszubauen. Die positive Entwicklung der grenzüberschreitenden Kulturarbeit führte schließlich zum Abschluß mehrerer Verträge über die Zusammenarbeit mit polnischen Museen am Unterlauf der Weichsel, darunter mit dem Nationalmuseum in Danzig (Muzeum Narodowe w Gdan´sku), das zu den renommiertesten Einrichtungen in Polen und im östlichen Europa zählt.
Das Nationalmuseum hat seinen Sitz im besonders sehenswerten spätgotischen Franziskanerkloster in Danzig. Es pflegt und stellt unter anderem die erhaltenen Sammlungen des deutschen Stadt- und Provinzialmuseums aus, das sich von seiner Eröffnung 1873 bis 1945 in dem Klostergebäude befand.
Die noch bis zum 30. Oktober zu sehende Ausstellung "Danziger Malerei des 19. Jahrhunderts" aus den Beständen des Nationalmuseums in Danzig bildet den vorläufigen Höhepunkt der grenzüberschreitenden Arbeit des Westpreußischen Landesmuseums, das in diesem Jahr sein 30jähriges Bestehen feiern kann. 58 Werke namhafter Künstler, wie zum Beispiel Friedrich Eduard Meyerheim, Albert W. A. Juchanowitz, Johann Carl Schultz, Michael Carl Gregorovius oder Wilhelm August Stryowski, sind zum ersten Mal in Münster-Wolbeck zu sehen. Gleichzeitig soll die Ausstellung an die Danziger Provinzialkunstschule, ihre Glanzzeit im 19. Jahrhundert und deren Gründung vor 200 Jahren erinnern. WL
Johann Carl Schultz: Die Lange Brücke in Danzig (Öl, 1837) |
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